Technische Details

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Die Allende gehört der zweiten Generation an Raumschiffen der Luna-Klasse an. Konzipiert als Multifunktionsschiff erfüllt sie als Allrounder mit Fokus auf Tiefenraumerforschung in etwa dieselbe Rolle wie die Constitution-Klasse des 23. Jahrhunderts. Trotz ihrer Größe und entsprechenden Ausrichtung ist die zweite Generation der Luna-Klasse ausgesprochen schlagkräftig und steht an dritter Stelle nach der Sovereign und Galaxy-Klasse. Somit wird sie ihrem Status als kleine Schwester der Sovereign-Klasse gerecht.

Geschichte der Luna-Klasse

Die Luna-Klasse ist die neuste Generation an Tiefenraumforschungsschiffen der Sternenflotte. Die Entwicklung dieses Schiffstyps wurde im Jahr 2369 als Reaktion auf die Entdeckung des bajoranischen Wurmlochs gestartet, um eine Welle von Sternenflottenschiffen bei der Erforschung des Gamma-Quadranten anzuführen. Dabei handelte es sich um ein Parallelprojekt zur Sovereign-Klasse, ähnlich wie es die Nebula-Klasse zur Galaxy-Klasse war, und teilte daher die meisten Komponenten mit ihrer größeren Schwester. Wurde die Sovereign-Klasse als Antwort auf die Borg-Bedrohung noch deutlich taktischer ausgerichtet als es bei ihrem Vorgänger, der Galaxy-Klasse, der Fall war, sollte die Luna-Klasse wie die Constitution-Klasse des 23. Jahrhunderts für eine langfristige Vielzweckmission in unbekanntem Raum entwickelt werden.

Das Projekt wurde von Dr. Xin Ra-Havreii, einem theoretischen Ingenieur der Sternenflotte auf Utopia Planitia, geleitet. Die Betriebserprobung des Prototyps U.S.S. Luna fand im Jahr 2372 im Alpha-Quadranten statt. Der Beginn der Serienproduktion war für das folgende Jahr vorgesehen. Unglücklicherweise ließen der Kontakt mit dem Dominion und der anschließende Ausbruch von Kampfhandlungen die Sternenflotte das Projekt einmotten. Sie leitete ihre Schiffsbauressourcen in die Produktion von Schiffen um, die besser auf den Kampf ausgerichtet waren.

Nach dem Kriegsende im Jahr 2375 besonn sich das kulturelle Bewusstsein der Föderation wieder auf die Ideale der Vorkriegszeit zurück. Die Luna-Klasse sollte von da an als ein bedeutender Schritt der Sternenflotte zur Wiederaufnahme der friedlichen Erforschung der Galaxie dienen. Zudem diente sie zu jener Zeit als Testplattform für den modernsten Antrieb und die innovativste wissenschaftliche Ausrüstung der Sternenflotte. Die Konstruktion einer ersten Flotte von zwölf Schiffen der Luna-KLasse wurde im Jahr 2379 abgeschlossen. Eines der bekanntesten Schiffe dieser ersten Generation ist die U.S.S. Titan unter dem Kommando von Captain Thomas T. Riker. Im Jahr 2388 wurden schließlich zwölf weitere Schiffe einer zweiten Generation der Luna-Klasse gestartet, zu denen auch die U.S.S. Allende gehörte.

Außenhülle, Raumrahmen und SIF

Außenhülle

Die mehrschichtigen Panzerplatten der Außenhülle sind aus einer Duranium-Titanium-Legierung gefertigt und an sich berührenden Stellen sowie mit den Trägern des Raumrahmens gamma-verschweißt. Die äußere Lage der Platten besteht aus einem Keramikgefüge, welches mit einem dünnen Tritaniumblatt verbunden ist und eine Reihe von supraleitenden Molybdenum-Wellenleitern enthält. Diese liefern und verteilen die Energie des taktischen Deflektorschildsystems. Darauf folgt eine Lage aus sich überlappenden Mikroschaum-Duraniumfasern sowie ein zweiachsig gespanntes Tritaniumgefüge, welches für eine zusätzliche Torsionsstärkung sorgt. Eine darunterliegende Schicht aus Keramik-Polymer-Teilen mit niedriger Dichte gewährleistet eine thermale Isolierung und sekundäre SIF-Leitfähigkeit. Die innerste Schicht aus monokristallinem Berylliumsilikat und halbeisenhaltigen Polycarbonat-Faserkristallen beinhaltet ein Netzwerk aus mit Molybdenum-Leitungen, die als dreiphasige Wellenleiter für das sekundäre SIF dienen.

Raumrahmen

Der Raumrahmen der Allende besteht aus mehreren Trägern unterschiedlicher Größe, die aus einer Duranium/Tritanium-Makrofaden-Legierung gefertigt sind. Die Hauptträger haben einen Durchmesser von 1,25 Metern und sind in einem Abstand von 20 Metern zueinander angeordnet, während kleinere Träger mit einem Durchmesser von 0,5 Metern in einem Abstand von 4 Metern als interne Verstärkung innerhalb der Deck- und Kernstruktur dienen. Die Querverbindungen werden dabei von gamma-verschweißten Duraniumbolzen hergestellt. Aluminium-Kristallschaum-Verstrebungen zwischen den Trägern dienen der Dämpfung von Niederfrequenzvibrationen, die sonst auf Dauer die Schiffsstruktur beeinträchtigen könnten. Das untergeordnete Rahmenwerk, welches den Raumrahmen mit der inneren Rumpfstruktur verbindet, besteht wiederum aus mikroextrudierten Trägern aus Polyduranid mit einem Durchmesser von 3,2 Zentimetern.

Strukturelles Integritätsfeldsystem (SIF)

Die Konstruktion des Schiffes ist ausreichend, um ihm in Ruhelage die nötige Stabilität zu geben. Bei Impuls- und Warpflugoperationen ist dagegen das Strukturelle Integritätsfeldsystem (SIF) notwendig, um die Stabilität des Schiffes zu gewährleisten. Das SIF besteht aus Kraftfeldern, deren Energie von mehreren Feldgeneratoren an Bord generiert und über ein Netzwerk aus mit Molybdenum ummantelten Wellenleitern an aus Keramik-Polymer bestehende Leitelemente im Raumrahmen selbst weitergeleitet wird.

Ablativpanzerung

Die gesamte Außenhülle der Allende ist mit einer Ablativarmierung der dritten Generation überzogen, die aus einer Denomium-Molybdenum-Legierung besteht. Beide Bestandteile dieses Zweikomponenten-Materials können repliziert und im flüssigen Zustand auf die Außenhülle aufgetragen werden. Erst beim Kontakt miteinander härten sie aus und haften an der Außenhülle. Das erlaubt eine vergleichsweise schnelle und unkomplizierte Reparatur im Feld nach einem Gefecht. Die Schutzwirkung basiert auf einem dreistufigen Prinzip:

  1. Auftreffende Energie von Richtenergiewaffen wird über die gesamte Hüllenoberfläche verteilt, was den punktuellen Stress drastisch reduziert.
  2. Die von der Armierung aufgenommene Energie wird anschließend von den in den Außenhüllenplatten enthaltenen Molybdenum-Wellenleitern aufgenommen und dem taktischen Defektorschildsystem zugeführt, um die Schildgeneratoren partiell wieder aufzuladen.
  3. Übersteigt die auftreffende EM-Energie die Kapazität der Wellenleiter, so wird der Energieüberschuss in den Weltraum reflektiert.

Erst wenn die energetische Leit- und Deflektionsfähigkeit der Ablativpanzerung überschritten wird, beginnt das Material zu vaporisieren. Durch die freiwerdende Streuenergie schmilzt die umliegende Ablativpanzerung und verschließt die entstandene Lücke binnen weniger Sekunden. Die nun entstandene dünnere Schicht hat nur noch einen Bruchteil der energetischen Deflektionsleistung und vaporisiert für gewöhnlich bei einem weiteren Treffer vollständig. Allerdings gilt zu beachten, dass keine Schutzwirkung gegenüber direkten Treffern durch kinetische Waffen wie Photonentorpedos besteht. Diese können bei ausreichender Geschwindigkeit die Ablativschicht durchschlagen und somit direkt an der Außenhülle wirken.

Historisch gesehen handelt es sich bei dieser Technologie um eine Entwicklung aus dem Paralleluniversum, aus dem die Allende stammt. In unserem Universum wurde die Forschung an der Ablativpanzerung hingegen 2382 aufgrund des vermeintlich ungünstigen Kosten-Nutzen-Verhältnisses aufgegeben. Zudem war die Anwendung in der Vergangenheit sehr aufwendig, da frühere Ablativarmierungen in Form von kleinen Kacheln mit der Außenhülle gamma-verschweißt werden mussten.

Phaser-, Torpedo- und Deflektorschildsysteme

Phasersystem

Die Allende verfügt über insgesamt 5 Typ-XII Phaserphalanxen mit einer Einzelemitterleistung von 7,3 MW. Dies ergibt eine Gesamtleistung von 2.410 MW, was 74% der Phaserfeuerkraft der Sovereign-Klasse entspricht. Dabei fallen 1.212 MW auf die dorsale und 1.081 MW auf die ventrale Hauptphaserphalanxen der Untertassensektion, wobei letztere strukturell bedingt dreigeteilt wurde. Eine sekundäre Phaserphalanx auf der ventralen Antriebssektion leistet 117 MW. Die maximale Gefechtsreichweite der Phaserphalanxen liegt bei 350.000 km. Zudem gilt zu beachten, dass Phaser nicht bei Warpgeschwindigkeit eingesetzt werden können.

Torpedosystem

Die Allende verfügt über 3 Torpedowerfer vom Typ Mk-95 der aktuellen Generation. Zwei von ihnen befinden sich oberhalb des Hauptdeflektors und weisen nach vorne, die dritte befindet sich unterhalb der Shuttlerampe und weist nach achtern. Jeder Torpedowerfer ist dazu in der Lage 4 Torpedos simultan abzufeuern. Die Torpedos bleiben im Fall eines Simultanabschusses über 150m zusammen, bevor ihre individuellen Steuerprogramme übernehmen und sie zum Ziel führen können.

Die Lagerkapazität liegt bei 150 Torpedos, wobei das Schiff standardmäßig mit 100 Mark XXVI Photonentorpedos (Sprengkraft 25 Isotonnen) und 50 Mark Q-III Quantentorpedos (Sprengkraft 52,3 Isotonnen) bestückt ist. Die maximale Gefechtsreichweite beider Torpedotypen liegt bei 4.600.000 km, die sichere Minimalentfernung zum Ziel liegt bei 15 km. Sollte ein Torpedo auf kürzere Distanz zur Detonation gebracht werden, ist mit schweren Schäden am eigenen Schiff zu rechnen.

Deflektorschildsystem

Die Allende verfügt über insgesamt 6 regenerative, automodulare Graviton-Polaritätsquellengeneratoren zur primären Verteidigung des Schiffes, 3 weitere liefern Energie in Notfallsituationen. Die primären Generatoren vom Typ FSS-3 liefern jeweils eine Gefechtsleistung von 3.185 MW, was einer Gesamtschildstärke von 19.110 MW entspricht. Die drei Back Up-Generatoren liefern lediglich eine Gefechtsleistung von jeweils 1.368 MW, womit insgesamt 4.104 MW in Notfallsituationen zur Verfügung stehen. Damit kommt die Allende auf eine Deflektorschildleistung von 85% der Sovereign-Klasse.

Manövrierfähigkeit

Die Manövrierfähigkeit bei Impulsgeschwindigkeiten entspricht der eines Raumschiffes der Akira-Klasse, was sie bei ihrem schmalen Profil zu einem schwer zu treffenden Ziel macht.

Modul

Das Unabhängige Planetare Forschungsmodul (Independent Planetary Research Module, IPRM) der Allende wurde dazu konzipiert, um im Orbit eines Planeten abgesetzt zu werden und als orbitale Plattform für mehrmonatige planetare Erkundungsmissionen zu dienen. Nach der Abkopplung vom Mutterschiff werden die fest am Modul montierten Haltepylone zur Unterseite hin eingeklappt.

Um seine Aufgabe zu erfüllen wurde das Modul mit einer hochleistungsfähigen Kurzstreckensensorphalanx, drei Sondenstartvorrichtungen, mehreren Wissenschaftslaboren sowie einem kleinen isolinearen Computerkern ausgerüstet. Ein eigener Kontrollraum dient zur Steuerung des Moduls, ein Transporterraum ermöglicht das Beamen von Außenteams auf den zu untersuchenden Planeten. Mehrere Doppelbett-Quartiere im Stil der Defiant-Klasse, eine Crewmesse sowie eine kleine Krankenabteilung mit zwei Biobetten dienen der Unterbringung der bis zu 70 Personen, die an Bord Platz finden. Die Energieversorgung übernimmt ein einzelner Fusionsreaktor. Shuttles und andere Kleinfahrzeuge können an einer auf der Unterseite befindlichen Andockschleuse anlegen.