Computerlogbuch Rear Admiral Nadine S. Keller, 09. Mai 2408.
Es sind 1,5 Monate seit dem Vorfall mit dem auf DS4 eingeschleusten Gründer vergangen. Und 1 Monat seitdem der Nichtangriffspakt mit dem Dominion und den Breen offiziell vom Föderationsrat anerkannt wurde. Bis heute frage ich mich, wie es möglich war, dass uns das Dominion immer einen Schritt voraus gewesen ist. Ohne Zweifel waren die letzten 3 Monate nicht gerade die Sternstunde meiner Karriere in der Sternenflotte.
Der Nichtangriffspakt ist für mich ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite stellt er für den Moment sicher, dass uns kein direkter militärischer Konflikt mehr mit der Dominion-Breen-Allianz droht. Ferner hat er verhindert, dass wir Teile unseres Territoriums an der Breen-Grenze aufgeben mussten. Auf der anderen Seite bin ich mir sicher, dass wir dem Dominion damit direkt in die Hände gespielt haben. Denn im Gegenzug mussten wir Ihnen freie Passage durch den Föderationsraum zwischen den Territorien der Breen und der Ferengi-Allianz zusichern. Und haben uns verpflichtet, uns nicht in die Aktivitäten des Dominions einzumischen, solange sie nicht innerhalb des Föderationsraums stattfinden. Es ist mir schleierhaft, warum dem Dominion die Zusammenarbeit mit den Ferengi so wichtig ist. Doch fliegen mittlerweile mehrmals pro Woche Konvois in das Gebiet der Ferengi ein und ich glaube kaum, dass es Latinum ist, nach dem es den Gründern sinnt. Auf welche Art profitieren sie von all dem Aufwand und was befindet sich in diesen Konvois? Bedauerlicherweise hat die Regierung der Ferengi bisher jede Auskunft über ihre Beziehungen zur Dominion-Breen-Allianz verweigert. Ich muss gestehen, dass mich das Gefühl nicht loslässt, dass wir den unausweichlichen Konflikt nur hinausgezögert haben.
Manch einer mag sich fragen, weshalb der Föderationsrat diesen aus der Not geborenen Nichtangriffspakt unterzeichnet hat. Bedenkt man unsere früheren Erfahrungen mit dem Dominion. Ehrlich gesagt glaube ich, dass Angst einer der großen Motivatoren hinter diesem Entscheid darstellt. Angst davor was passieren wird, wenn das Dominion erneut einen Krieg gegen den Alpha-Quadranten beginnt. Denn während sie zweifellos die letzten Jahrzehnte mit der Aufrüstung verbracht haben, steht der Alpha-Quadrant heute verletzlicher da denn je. Das romulanische Militär liegt am Boden. Die Klingonen sind mit internen Konflikten beschäftigt und zurzeit alles andere als gute Freunde der Föderation. Die Cardassianer haben sich wieder mehr radikalisiert und von uns distanziert. Und die Sternenflotte befindet sich mitten im Umbau, nachdem Utopia-Planitia verloren ging, das gesamte SFC umstrukturiert wurde und zahlreiche alte Schiffe ausgemustert wurden zugunsten von moderneren Raumschiffen, die noch gar nicht fertiggestellt sind.
Zumindest können wir uns mittlerweile glücklich schätzen, dass wir nicht mehr alleine hier draußen an der Breen-Grenze sind. Die Verstärkung der Sternenflotte ist vor einigen Tagen eingetroffen und erlaubt es uns, die Grenze besser abzusichern. Auch wenn es weit weniger Schiffe sind, als ich erhofft habe. Die Sternenflotte möchte weiterhin ihre Kräfte auf das bajoranische Wurmloch konzentrieren und sieht die Breen-Grenze eher als sekundären Schauplatz an. Hinzu kommt, dass vermehrte Aktivitäten entlang der Grenzen einiger unserer Nachbarn dafür gesorgt haben, dass unsere Verteidigungsstreitmacht sich erneut aufteilen musste. Es erscheint zurzeit unmöglich, eine adäquate Verteidigungslinie gegen das Dominion aufzubauen.
Für den Moment bleibt uns also nur übrig auf der Hut zu bleiben, während wir dazu gezwungen sind, den Konvois des Dominions dabei zuzusehen, wie sie unseren Raum durchfliegen. Und zu hoffen, dass wir diesen Nichtangriffspakt nicht bald bereuen werden.