Der Quantenslipstreamantrieb ist eine fortschrittliche Antriebstechnologie, die Reisen über gewaltige Distanzen erlaubt, die jenseits der Reichweite konventioneller Warpantriebe liegen. Der Quantenslipstream gilt als die größte technologische Revolution seit Entdeckung des Warpantriebes. Er öffnet der Föderation nicht nur die Tore zur Erforschung der Milchstraße, sondern auch die Möglichkeit von einer regional begrenzten Macht zu einer galaktischen Macht aufzusteigen. Ein Meilenstein, der bisher nur von wenigen Zivilisationen in der Geschichte der Milchstraße erreicht wurde (z.B. die Urhumanoiden, Chodak, Borg). Die Föderation hat jedoch aktuell die besondere Position inne, die einzige bekannte Zivilisation zu sein, die diesen technologischen Stand erreicht hat und noch in der Milchstraße existiert.
Hintergrund
Erstmals von der USS Voyager NCC-76241 im Delta-Quadranten entdeckt, folgt der Quantenslipstream ähnlichen Prinzipien wie die Transwarpkorridore der Borg. Dabei nutzt der Quantenslipstream jedoch noch tiefere Subraumschichten aus, weshalb Raumschiffe mit dieser Technologie noch schneller reisen können als es die Borg vermögen. So ist es möglich, 60.000 Lichtjahre in nur 3 Monaten zurückzulegen, was einem Warpfaktor von 9,99992 oder der 243.412-fachen Lichtgeschwindigkeit entspricht (Quelle: VOY „In Furcht und Hoffnung“). Somit sind Slipstreamreisen noch schneller als das Versenden von Subraumbotschaften, die unter normalen Umständen Warpfaktor 9,9997 und mittels Subraumverstärkern 9,9999 erreichen.
Seit der Rückkehr der USS Voyager in den Alpha-Quadranten hat das Ingenieurskorps der Sternenflotte mehrere Jahrzehnte damit verbracht, diese Antriebstechnologie nutzbar zu machen. Dies geschah unter aller höchster Geheimhaltung, da das Sternenflottenkommando verhindern wollte, dass diese Technologie anderen Mächten in die Hände fällt. Erstmals im Jahr 2403 wurde ein Raumschiff der Sternenflotte, die USS Allende NCC-88942, mit einem Prototypen des Antriebes ausgestattet, um ihn unter sicheren Bedingungen in der Galaxie Messier 83 zu testen. Basierend auf den ausgesprochen positiven Testresultaten begann das Advanced Starship Design Bureau (ASDB) wenig später mit der Entwicklung diverser neuer Raumschiffklassen, deren Hüllengeometrie vollständig auf den Quantenslipstreamflug optimiert wurde. Das Resultat dieser Bemühungen sind die Raumschiffe der Century, Vesta, Argonaut, Seeker, Elysion und Dauntless-Klassen. Bedauerlicherweise sind unter den zuvor von der Sternenflotte eingesetzten Raumschiffklassen nur wenige kompatibel mit dieser Technologie. Als voll kompatibel gelten die Raumschiffe der Sovereign, Luna und Nova-Klasse, die in den kommenden Jahren nach und nach darauf aufgerüstet werden sollen.
Da konventionelle Warpreisen durch die sog. Transwarpbarriere beim Faktor 9,99 limitiert werden – welche nur durch einen unverhältnismäßig hohen Energieaufwand zu überwinden ist -, ist der Expansionsradius von Mächten mit Warpantrieben stark begrenzt. Die Föderation war dadurch bisher auf Teile des Alpha- und Beta-Quadranten beschränkt, ähnlich wie die Menschheit vor Erfindung des Warpantriebes auf ihr Sonnensystem beschränkt war. Durch den Quantenslipstreamantrieb wird es nun möglich, die gesamte Milchstraße zu bereisen. Selbst Forschungsreisen zu extragalaktischen Objekten werden möglich, da die Andromeda-Galaxie in nur 8 Jahren erreichbar wäre. Ein Durchbruch, der der Föderation ungeahnte Möglichkeiten eröffnet.
Technische Grundlagen
Die genaue Funktionsweise des Quantenslipstreamantriebes unterliegt trotz der nun angedachten großflächigen Einführung weiterhin strengster Geheimhaltung. Um diese zu gewährleisten, wird jedes Raumschiff der Sternenflotte mit einem Quantenslipstreamantrieb mit einem zusätzlichen kleinen, dedizierten Computerkern ausgestattet, der stark verschlüsselt ist und auf dessen Inhalt nur die wenigen zuständigen Ingenieure Zugriff haben. Jeder unautorisierte Zugriff, der die Geheimhaltung gefährdet, führt zu einer automatischen Zerstörung der Speicherbänke dieses Kerns. An Bord jedes slipstreamfähigen Raumschiffes wird es nur eine Hand voll speziell ausgebildeter Ingenieure geben, die vor ihrer Schulung strengsten Sicherheitsüberprüfungen unterzogen werden. Dadurch soll verhindert werden, dass genauere Informationen über diesen Antrieb in Feindeshand geraten.
Das Herzstück des Antriebsystems bildet der Quantenmatrix-Kern (QMC). Hochenergetisches Warpplasma wird in die Gravitonflux-Einheit geleitet, die zentrale Röhre, in der sich Benamite-Kristalle befinden. Durch die Reaktion mit den Kristallen entstehen hochenergetische Gravitonen, die in einen konstanten Quantenfluss gebracht werden. Dieser Quanten-Gravitonen-Fluss wird durch helixförmige Leitungen um die zentrale Röhre herum geführt, wodurch sich jenes Quantenfeld bildet, welches über den Navigationsdeflektor vor das Schiff projiziert wird.
Sobald sich das Schiff im Slipstreamflug befindet, ist von entscheidender Bedeutung, das Quantenfeld stabil zu halten, welches sich konstanten Fluktuationen ausgesetzt sieht. Um dies zu ermöglichen, sind hochleistungsfähige Computersysteme notwendig. Als Zielwert gilt eine Phasenvarianz unter 0.42. Die Phasenvarianz ist abhängig von diversen Faktoren, wobei an erster Stelle die Hüllengeometrie des Raumschiffes steht, die eine möglichst optimale Quantenfeldform ermöglichen und Subraumscherkräfte minimieren sollte. Ein großer Störfaktor ist dabei der Warpantrieb eines Raumschiffes, da die Warpgondeln auch im inaktiven Zustand Rest-Subraumenergie aussenden, welche je nach Feldgeometrie den Slipstream stören. Je perfekter alle Faktoren aufeinander abgestimmt sind, desto geringer fällt die nötige Rechenleistung und der Energiebedarf aus.
Ein weiteres Problem sind die Benamite-Kristalle. Diese müssen in einem ausgesprochen komplexen Verfahren unter hohem Energieaufwand produziert werden, zerfallen durch den Kontakt mit dem Warpplasma aber mit der Zeit. Je höher das Energieniveau des Plasmas, desto schneller degenerieren die Kristalle. Daher wird jeder Quantenmatrix-Kern mit einem Benamite-Regenerationssystem ausgestattet, welches nach jedem Slipstreamflug aktiviert wird. Es wird empfohlen, nach jedem Slipstreamflug mindestens 24 Stunden, im Idealfall 36 Stunden, zur Regeneration der Kristalle einzuplanen.
Einschränkungen
Der Quantenslipstreamantrieb ist nicht ohne Nachteile. Aufgrund der extrem hohen Geschwindigkeiten ist er zwar ideal, um große Distanzen zu überbrücken. Es ist aber nicht möglich, den Austrittspunkt so punktgenau zu planen wie es beispielsweise beim Warpantrieb der Fall ist. Insbesondere wenn sich das Ziel in Bewegung befindet. Somit eignet es sich nicht zum direkten Abfangen anderer Raumschiffe.
Eine weitere Einschränkung betrifft die Langstreckensensoren, die zwar erlauben, andere Schiffe zu verfolgen, die sich ebenfalls im Slipstreamflug befinden. Jedoch kann der Normalraum nicht gescannt werden, wodurch zwar Reisen zwischen zwei Punkten möglich sind, aber unterwegs keine stellarkartographischen Untersuchungen durchgeführt werden können. Somit ist man weiterhin auf den Warpantrieb angewiesen, um den Weltraum zu erforschen.
Ferner muss die Phasenvarianz der Quantenfeldes streng überwacht und innerhalb eines engen Bereichs gehalten werden. Wird die Varianz zu groß, kollabiert das Quantenfeld, was für gewöhnlich zur Zerstörung des Schiffes führt. Sofern der Wiedereintritt in den Normalraum überlebt wird, wirken derart hohe kinetische Energien auf den Rumpf, dass es nahezu unmöglich ist, das Schiff zu stabilisieren, bevor es auseinanderbricht.