An die Führungsoffiziere der  U.S.S. Odyssey NCC-91832 und U.S.S. Vengeance NCC-78473

Die Ereignisse ausserhalb der Milchstrasse, die zur Zerstörung der USS Enterprise NCC-1701-E führten, haben im Sternenflottenkommando zu grosser Sorge geführt. Der Verlust von rund 850 der besten Offiziere der Flotte, dessen Natur aufgrund der Umstände noch dazu geheim gehalten werden muss, sorgt auch in der Medienwelt für Aufmerksamkeit. Beunruhigend hierbei ist vor allem, dass sich die geschilderten Abläufe von denen an Bord der USS Enterprise NCC-1701 im 23. Jahrhundert unterscheiden.

Die Totalität
Der Bericht von Captain Data und dem Aussenteam der USS Vengeance NCC-78473 lässt vermuten, dass die Besatzung abhängig von ihrem ESP-Level von einer dritten Macht gesteuert wurde. Die Äusserungen des Chefingenieurs der Enterprise, der die ausgeprägtesten Veränderungen durchlaufen hat, legen nahe, dass sich diese Entität selbst als „Totalität“ bezeichnet und aufgrund der galaktischen Barriere keinen Zugang zur Milchstrasse hat. Tatsächlich scheint die Totalität bisher davon aus ausgegangen zu sein, dass es kein Leben mehr in unserer Galaxie gibt. Dass diese Annahme falsch war, dürfte sie nun mehr wissen. Ihre Absicht hat sie bei der letzten Konfrontation bereits offengelegt: In die Milchstrasse einzudringen und das Leben im Inneren dem „Frieden“ anzugliedern, den es über das Universum gebracht haben will. Hinzu kommt, dass die Totalität eine für uns nicht nachvollziehbare Furcht vor Androiden zu haben scheint. Ihre Bemühungen auf der Enterprise waren darauf fixiert, Captain Data zu neutralisieren. Weshalb dies der Fall ist, wissen wir nicht, doch wäre es gut möglich, dass die Anwesenheit des Captains der Grund dafür war, weshalb sich die Ereignisse von denen an Bord der USS Enterprise NCC-1701 unterscheiden.

Die Galaktische Barriere
Bedauerlicherweise wissen wir nicht viel über die galaktische Barriere. Sie ist ein fast undurchdringbares, negativ geladenes Energiefeld, das die Milchstrasse wie eine Haut umgibt. Da unseren Beobachtungen nach nur die Milchstrasse über eine solche Barriere verfügt, gehen die Wissenschaftler der Föderation bereits seit über 100 Jahren davon aus, dass es sich um ein künstliches Konstrukt handelt. Welches sowohl das Zentrum der Galaxie wie auch den Rand abschirmt. Wer die Barriere erschaffen hat und zu welchem Zweck ist bis heute unbekannt. Auch wodurch sie aufrecht erhalten wird, ist für uns noch rätselhaft. Doch existiert sie vermutlich bereits seit mehreren Milliarden Jahren. Die älteste Zivilisation, von der wir wissen, die möglicherweise diese Ereignisse miterlebt hat, sind die Urhumanoiden, deren Nachfahren wir nun als Dreyaner kennen.

Informationen der Dreyaner
Bei der Konsultation des in Stasis befindlichen Urhumanoiden, der die Computersysteme der dreyanischen Heimatsphäre „Hiyem“ kontrolliert, musste bedauerlicherweise festgestellt werden, dass die Informationen aus der Zeit der Urhumanoiden in der Milchstrasse kaum mehr existent sind. Er selbst hat sie auch nicht miterlebt, weshalb er kaum hilfreiche Auskünfte geben konnte. Er hat empfohlen, nach von jener Zeit stammenden dreyanischen Aussenposten in der Milchstrasse zu suchen, die hoffentlich mehr Informationen bieten können. Zumindest aber im von uns erforschten Bereich der Quadranten Alpha und Beta fanden sich bisher keine Hinweise auf eine solche Basis. Er konnte uns nur ein ungefähres Raumgebiet nennen, welches potentiell Basen der Urhumanoiden beinhalten könnte. Dieses liegt im Delta-Quadranten.

Mission
Die Sternenflotte möchte, dass wir dieser Sache nachgehen. Da die Führungscrews der USS Odyssey NCC-81832 und USS Vengeance über die grösste Erfahrung mit den Dreyanern – und somit den Urhumanoiden – verfügen, werden die Crews beider Schiffe zusammengeführt und die Odyssey diesbezüglich abkommandiert. Offiziell handelt es sich um eine wissenschaftliche Expidition in den Delta-Quadranten unter dem Namen Projekt „Full Circle“, um den Status der Völker zu ergründen, auf die die USS Voyager NCC-76241 in den 2370er Jahren gestossen ist. Inoffiziell sollen wir eine Basis der Urhumanoiden finden und weitere Informationen über die galaktische Barriere und die Totalität sammeln. Diese Mission muss gut vorbereitet werden und es gilt, ein gewaltiges Raumgebiet abzusuchen. Daher werden zurzeit mehrere Raumschiffe darauf vorbereitet, um uns zu begleiten.

Der Flugplan sieht dabei vor, dass wir die Route der USS Voyager nachverfolgen werden. Wir starten somit am äusseren Rand des Delta-Quadranten und arbeiten uns in Richtung Alpha-Quadranten vor. Begleitet werden wir von einem kleinen Flottenverband, der am Rande der Milchstrasse mit dem Auftrag beginnt, um im Falle eine Ausfalls der Quantenslipstreamantriebe im Verlauf der Mission möglichst nah an der Heimat zu sein, damit uns Rettungsschiffe schneller erreichen können bzw. die Rückflugdauer mit der Zeit kürzer wird.

Sobald alle Schiffe bereit sind, werden wir aufbrechen. Bis dahin gilt für die Besatzungen beider Schiffe noch ein ausgedehnter Landurlaub. Es wird voraussichtlich der letzte für eine Weile sein, der in der Heimat stattfinden kann.

Gez. Rear Admiral Nadine S. Keller