Category: „08: Romulanische Kampagne“

Mission 123 – „Das Ende des romulanischen Bürgerkrieges“

Missionsdatum: 06.01.2021

Zeit: 13. Mai 2407

Mehrere Wochen nach dem entscheidenden Schlacht zwischen den Romulanern und Remanern, in der beide Parteien den Großteil ihrer Flotten eingebüßt haben, ist nun endlich der Punkt erreicht worden, an dem beide bereit sind am Verhandlungstisch über Frieden zu sprechen. Auch weil es der Odyssey gelungen ist, durch die Zerstörung ihrer Thalaronwaffenschmiede den Remanern ihr letztes Druckmittel zu nehmen.

Die USS Vengeance hat den Auftrag erhalten, an die Grenze zwischen romulanischen und remanischen Raum zu fliegen und Obisek, den Anführer der Remaner, zu Sternenbasis 11 zu bringen, wo die Verhandlungen stattfinden sollen. Nach der Aufnahme des remanischen Anführers wird sofort ersichtlich, welch tiefe Spaltung entstanden ist, nachdem sich die Wege der Vengeance-Crew mit Obisek zuletzt geteilt haben. Doch bemühen sich alle beteiligten, möglichst professionell mit dieser schwierigen Situation umzugehen. Vor allem Cmdr. Martere und Lt. Muller fällt dies schwer.

Während die Vengeance das Beta Volantis-System durchfliegt, welches Schauplatz einer der größten Gefechte während des letzten Vorstoß der Remaner gewesen ist (das System ist gefüllt mit Trümmern und den Überbleibseln der Quantensingularitäten, die die romulanischen Warbirds angetrieben haben), wird sie unerklärlicherweise von mehreren Quantensingularitäten getroffen. Während die Brücke versucht herauszufinden, was dort draußen vorgeht, kommt es auf Deck 5 zu einem Energieausfall. Dort wird Obisek aktuell von Marterer, Muller und einem Sicherheitsteam zu seinem Quartier eskortiert. Ein unbekannter Angreifer beginnt damit, das Sicherheitsteam nach und nach auszuschalten.

Unterdessen hat die Vengeance ihre Route zurück verfolgt und das Beta Volantis-System verlassen. Die Energie auf Deck 5 wird wiederhergestellt und das Team stellt fest, dass jemand in einem Tarnanzug für das Verschwinden der Sicherheitsleute verantwortlich ist. Dabei hat diese Person auch einen Phaser an sich genommen, mit dem er versucht Obisek zu ermorden. Wohl um es so darzustellen, dass die Sternenflotte ihn aus Rache hingerichtet hat. Doch gelingt es den Angreifer hinter Kraftfeldern einzuschließen. Bevor man ihn richtig befragen könnte, stellt er den Phaser auf Überlastung. Im letzten Moment gelingt es, die Person samt Phaser ins Weltall zu beamen, wo es zur Explosion kommt. Auf der Brücke entdeckt man unterdessen ein getarntes romulanisches Schiff der Faeth-Klasse, welches auf Warp geht und verschwindet.

Nach Erreichen von Sternenbasis 11 treffen sich noch vor Beginn der Verhandlungen Admiral Keller, Captain Erricson und Botschafter Spock mit Praetorin Donatra. Diese gibt bekannt, dass das Romulanische Sternenimperium durch die Verschwörung des Tal’Shiar und den Bürgerkrieg am Rande des Kollaps stünde. Das Militär sei dezimiert, Millionen Flüchtlinge seien in den Föderationsraum geflohen und unzählige Welten verwüstet. Weder die Romulaner, noch die Remaner hätten noch Ressourcen, um sich gegen äußere Feinde verteidigen zu können. Insbesondere stehe zu befürchten, dass die Klingonen diese Situation ausnutzen würden, sobald sie davon erfahren. Daher habe sie – aufbauend auf der jahrelangen Vorarbeit von Botschafter Spock und Botschafter Picard – den Senat davon überzeugen können, dass es an der Zeit sei, sich der Föderation weiter anzunähern und sogar auf eine Mitgliedschaft im Völkerbund hinzuarbeiten. Was, wie Botschafter Spock verrät, ein einmaliger Prozess sein wird, da sich noch nie ein so großes Reich der Föderation angeschlossen habe. Ein Prozess, der sich über Jahre bis Jahrzehnte hinziehen könnte. Doch hoffen alle, das bereits die Ankündigung der Mitgliedschaftsverhandlungen dazu führen werden, dass die Klingonen keinen Angriff auf die Romulaner wagen werden.


Mission 122 – „Zeta Volantis“

Missionsdatum: 09.12.2020

Zeit: 21. April 2407

Als die Remaner ihren Vorstoß gegen die romulanische Verteidigungslinie starten, nutzt die Odyssey die Ablenkung, um hinter die feindlichen Linien zu schlüpfen und ins Zeta Volantis System zu fliegen. Dort befindet sich eine Waffenproduktionsstätte, in der die gestohlenen Thalaronkristalle in Waffensysteme verbaut werden. Während die Odyssey sich in der oberen Atmosphäre eines äußeren Gasriesen versteckt, fliegt ein Außenteam unter LtCmdr. Selok in einem Shuttle zu der Raumstation, auf der die Waffen gefertigt werden. Es gelingt unbemerkt dorthin zu kommen. Die Station befindet sich über einem halb zerstörten Planeten, dessen Kern frei liegt. Der Bereich der Station, in dem die Kristalle gelagert werden, scheint ein Modul zu sein, welches nachgerüstet wurde. Nach einer längeren Diskussion entschließt sich das Team dazu, das Modul mittels Phaserstrahlen vom restlichen Stationskörper abzutrennen und mit einem Traktorstrahl in den Planetenkern zu befördern. Dadurch werden sämtliche Kristalle ohne Kollateralschäden zerstört. Natürlich wird das Sternenflottenshuttle entdeckt und von Abfangjägern verfolgt. Doch gelingt dem Team zusammen mit der Odyssey die Flucht, bevor weitere Verstärkung der Remaner eintreffen kann.


Computerlogbuch, Rear Admiral Nadine S. Keller, Sternzeit 84261 (06.04.2407)

Von Tag zu Tag strömen mehr und mehr romulanische Flüchtlinge in den Föderationsraum. Wenn gleich die taktischen Karte einem das Gefühl vermittelt, dass es eine klare Front in diesem Bürgerkrieg gibt, scheint das Chaos allgegenwärtig zu sein. Auf jedem Planeten, wo Remaner gelebt haben, kam es auf die eine oder andere Weise zu Verwüstungen. Zivilisten und Familien, die sich nicht mehr sicher fühlen, erhoffen in der Föderation Zuflucht zu finden… Der Gewalt zu entgehen, die allgegenwärtig ist. Jede Sternenbasis an der Grenze hat mittlerweile Auffanglager eingerichtet, doch wird man den stetig wachsenden Zahlen kaum gerecht. Alleine bei uns auf Sternenbasis 11 sind es mittlerweile mehrere zehntausende Romulaner. Tendenz steigend.

Zahlenmäßig mögen die Remaner deutlich in der Minderzahl sein, doch ihre Entschlossenheit, Stärke und Widerstandsfähigkeit machen sie zu den perfekten Kriegern. Rückzug ist kein Wort, welches die Remaner zu kennen scheinen. Es dürfte also nun mehr genau das eingetreten zu sein, was die Romulaner immer befürchtet haben… Warum sie die Remaner über all die Jahrhunderte unterdrückt haben. Jetzt wo sie an einem Strang ziehen, sind sie eine Kraft, die kaum zu stoppen ist. Noch weniger, solange das romulanische Militär gespalten ist.

Aktuell gibt es hier zwei Seiten. Die Admiral Sela und Praetorin Donatra unterstützende imperiale Marine. Und der konservative Teil, der sich hinter Admiral Trumpor vereinigt hat. Der ohne jede Gnade die remanische Bedrohung auslöschen möchte, vor allem, solange diese im Besitz einer Thalaronwaffe sind. Eine Waffe, die ihnen Motiv und Rechtfertigung gibt, diplomatische Lösungen abzulehnen. So wie ich es verstehe, ist der Besitz der Thalaronwaffe für Trumpor eines der Hauptargumente, um den weniger aggressiven Weg Donatras abzulehnen. Und nach dem Desaster von Xi Hydrae haben sich beide Parteien nur noch weiter entfremdet. Die Lösung, die sie nun mehr gewählt haben, erscheint mir etwas kindisch und wenig zielführend. Doch könnten sie so zumindest vermeiden, aneinander zu geraten. Trumpors Kräfte haben sich bei Gamma Crucis und Delta Hydri gesammelt und konzentrieren sich auf die Verteidigung der nördlichen Sektoren. Die imperiale Navy konzentriert sich auf die Verteidigung der Sektoren um Beta Volantis und Mu Horologii. Alles, was die Romulaner haben, wird nun dort gebunden. Wenn die romulanischen Flotten denen der Remaner jetzt unterliegen, wird es nichts mehr geben, was die Remaner aufhält.

Es fällt mir weiterhin schwer zu akzeptieren, dass wir uns in dieser Sache nicht einmischen können. Würde die Sternenflotte die romulanische Verteidigung verstärken, würden wir den remanischen Fortschritt zumindest aufhalten können. Und somit Zeit gewinnen, um an einer diplomatischen Lösung zu arbeiten. Doch solange die Remaner die Oberhand haben und die Romulaner zerstritten sind, werden wir sie kaum an den Verhandlungstisch bekommen. Erst recht nicht, solange die Remaner noch ein weiteres Ass in der Hinterhand haben: Die gestohlene Thalaronwaffe. Wenn gleich die Remaner sie bisher noch nicht eingesetzt haben, gibt es ihnen doch ein Instrument der Abschreckung. Eine Massenvernichtungswaffe, die nicht nur durch ihre bloße Zerstörungskraft ein Problem für uns darstellt, sondern auch durch ihre symbolische Wirkung. Durch die Tatsache, zur Spaltung der Romulaner beizutragen, indem sie Trumpor ein nicht von der Hand zu weisendes Argument verschafft, seinen Weg zu verfolgen.

Ich habe die letzten Tage intensiv über dieses Problem nachgedacht. Habe mir den Kopf darüber zerbrochen, was hier das Richtige ist. Ich bin davon überzeugt, dass es falsch ist, sich aus diesem Konflikt rauszuhalten. Dass es falsch ist, den Remanern zu erlauben, weiterhin im Besitz einer solchen Waffe zu sein. Vor allem, da indirekt wir dafür verantwortlich sind, dass es ihnen gelungen ist. Daher habe ich einen Entschluss gefasst, der möglicherweise meine Karriere beenden könnte… Aber zumindest mein Gewissen beruhigen wird. Ich habe mich entschlossen, die Bedrohung durch Thalaronwaffen ein für allemal zu beenden.

Nach einem längeren Gespräch mit Praetorin Donatra ist sie damit einverstanden, das Endlager auf Devoras endgültig zu zerstören. Und damit alle Thalaronemitterkristalle, die im Imperium existieren. Um das sicherzustellen, werde ich die Vengeancen dorthin beordern, um die Vernichtung des Endlagers zu überwachen. Im Gegenzug werde ich mit der Odyssey ins remanische Gebiet vorstoßen, um die remanische Thalaronwaffenfertigungsanlage zu zerstören. Geheimdienstinformationen zufolge befindet sich diese im Zeta Volantis System. In einer unterirdischen Anlage, die unterhalb einer von den Remanern besetzen romulanischen Siedlung liegt. Wenn es uns gelingt, die Thalaronwaffe zu zerstören, wird dies Trumpor den Wind aus den Segeln nehmen. Und Donatra die Chance geben, ihr gespaltenes MIlitär wieder zu einen. Doch wird das Timing entscheidend sein. Wir müssen abwarten… Warten bis die Remaner ihre nächste Großoffensive starten. Sobald ihre Streitkräfte im Gefecht gebunden sind, dürfte die Gegenwehr bei Zeta Volantis minimal sein. Hoffen wir nur, dass ich diese Entscheidung nicht bereuen werde. Und dieser Bürgerkrieg endet, bevor nichts mehr vom einst so stolzen romulanischen Sternenimperium übrig ist.

 

Logbuch Nachtrag, 09.04.2407

Auf Anraten von Bastian Erricson habe ich zwischenzeitlich mit Admiral Riker auf der Erde gesprochen. Er kann offenbar meinen Wunsch einzugreifen nachvollziehen, kann mich in meinem Vorhaben allerdings nicht unterstützen, da es aktuell außerhalb seiner Zuständigkeit liegen würde. Als Verantwortliche vor Ort sei das viel mehr meine Entscheidung, die ich später gegenüber dem Sternenflottenkommando rechtfertigen muss. Er hat mir geraten, die geplante Intervention aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Nicht als Eingriff in den internen Konflikt einer souveränen Nation. Sondern als Neutralisierung einer illegalen Waffentechnologie, die die Sicherheit der Föderation bedroht. Unter dem Aspekt würde ich die Oberste Direktive nicht verletzen, auch wenn eine solch… militärische Herangehensweise wohl kaum bei allen gut ankommen wird. Und zumindest würde ich meine Karriere nicht gegen die Wand fahren.

Erfreulich ist, dass die internen Untersuchungen im Sternenflottenkommando keine weiteren Verbindungen zum Tal’Shiar aufgezeigt haben. Der Neuaufbau der Führungsebene des SFC kommt wohl in die heiße Phase und wie mir Will verraten hat, scheint der Präsident Botschafter Picard als neuen Oberkommandierenden ins Auge gefasst zu haben. Dies nicht nur wegen seiner Leistungen in der Vergangenheit, sondern vor allem, weil er entscheidend dazu beigetragen hat, Ordnung in das Chaos auf der Erde zu bringen. Noch steht nicht fest, ob er tatsächlich reaktiviert und auf den höchsten Posten in der Sternenflotte gesetzt wird. Aber ich muss sagen, dass ich eine der ersten wäre, die seine Ernennung begrüßen würde.


Mission 121 – „Konfrontation bei Xi Hydrae“

Missionsdatum: 25.11.2020

Zeit: 25. März 2407

Als die USS Odyssey den Planeten Xi Hydrae III erreicht, sieht sich das Sternenflottenschiff zwei sich entgegenstehenden romulanischen Kontrahenten entgegen: Einem Warbird der D’Deridex-Klasse, der von Admiral Sela geschickt wurde, um die Kolonie zu evakuieren. Und drei Warbirds von Admiral Trumpor, der entschlossen scheint, die Welt zu verteidigen, statt sie den Remanern zu überlassen. Während Admiral Keller mit beiden Parteien in Verhandlungen tritt, um einen reibungslosen Ablauf zu garantieren, beamen Außenteams hinab, um die Evakuierung der Kolonisten auf die Odyssey vorzubereiten.

Das Team von Commander Selok, dem neuen taktischen Offizier der Odyssey, beamt hinab und beginnt mit dem Aufbau von Musterverstärkern, um die Massenevakuierung zu beschleunigen. Dabei werden Lt Evans, Brown und Plaure auf ein Kind aufmerksam, das sich in einer Seitengasse versteckt. Wie sich herausstellt, handelt es sich um ein remanisches Mädchen namens Mora. Es läuft weg. Evans und Plaure verfolgen es in einen Keller, in dem sich eine ganze Gruppe von Remanern versteckt. Alle scheinen misshandelt oder verletzt worden zu sein, wie der Anführer preisgibt, von den Romulanern, denen die Kolonie gehört.

Evans informiert umgehend Selok über die Entdeckung, der den Anführer der romulanischen Siedlung damit konfrontiert. Dieser behauptet, es handle sich um Rebellen, die gewalttätig geworden seien, als sich die Remaner im Imperium erhoben hätten. Man habe nicht gewusst, dass es noch welche in der Siedlung gäbe. Zudem seien nicht alle Kolonisten damit einverstanden, auf ein Schiff der Sternenflotte zu gehen. Wer gehen wolle, dürfe das, doch würde der Rest hierbleiben, um die restlichen Remaner auszulöschen und die Angreifer zu abzuwehren, wenn diese kommen.

Wenige Minuten später wird das Sternenflottenpersonal zurück an Bord geholt, da mehrere remanische Schiffe in das System eindringen. Admiral Kellers Versuch, eine diplomatische Lösung herbeizuführen, verpufft jedoch schnell, da die Schiffe von Trumpor das Feuer eröffnen, um die Remaner zu vertreiben. Es entbrennt ein Feuergefecht, in dessen Rahmen der imperiale D’Deridex ins Kreuzfeuer gerät und sich zurückzieht. Und entsprechend der Befehle des Sternenflottenkommandos, nicht militärisch involviert zu werden, zieht auch die Odyssey sich zurück. Mit nur 800 evakuierten Romulanern an Bord.

 

Nachtrag:

Computerlogbuch, Rear Admiral Nadine S. Keller, Sternzeit 84230 (26.03.2407)

Die Evakuierungsmission von Xi Hydrae verlief bedauerlicherweise nicht wie erwartet. Insgesamt konnten lediglich 1340 Romulaner von uns und dem D’Derideck evakuiert werden. Der Ausbruch des Kampfes zwischen den Schiffen von Trumpor und denen der Remaner hat uns einen ziemlichen Strich durch die Rechnung gemacht… Verblüfft daran hat mich vor allem, dass die Remaner offenbar gewillt waren, uns eine Frist zu gewähren, um die Evakuierung abzuschließen. Umso mehr hat mich die neuste Meldung des Geheimdienstes überrascht, dass die Remaner nach Zerstörung von Trumpors Schiffen nicht etwa die Bevölkerung des Planeten ausgelöscht haben… Sondern sie den Planeten haben verlassen lassen.

Das wirft für mich ein völlig neues Licht auf die remanische Rebellion. Sie mögen aggressiv und entschlossen vorgehen, aber sie sind nicht skrupellos… Und richten nicht unschuldige Zivilisten hin. Vielleicht also wird es doch möglich sein, vernünftig mit Obisek zu reden. Und den Konflikt irgendwie friedlich beizulegen.

Was mich jedoch beunruhigt ist der Zustand der Remaner, die eines unserer Außenteams geborgen hat. Gemäss meiner Chefärztin sind ihre Verletzungen teils Monate bis Jahre alt. Die schwereren Verletzungen scheinen ihnen im Kampf zugefügt worden zu sein… Auf mehr als brutale Art und weise. Es wurde sogar ein kleines Mädchen geborgen, welches… Ich wage es kaum auszusprechen… von einem Romulaner geschwängert wurde. Es scheint so, als hätten einige Remaner trotz der neuen liberalen Ausrichtung der Romulanischen Repbulik weiterhin Sklaverei und Missbrauch in den entlegeneren Kolonien erfahren, von der die Zentralregierung nichts wusste. Ich muss gestehen, dass ich die Motivation der Remaner nun besser nachvollziehen kann als zuvor. Und mich frage, ob unser bisheriges Schwarz-Weiß-Denken bezüglich des Bürgerkrieges nicht etwas zu vereinfacht gewesen ist…


Computerlogbuch, Rear Admiral Nadine S. Keller, Sternzeit 84225 (24.03.2407)

Mit Besorgnis verfolge ich, wie das romulanische Sternenimperium von Tag zu Tag dem Abgrund näher kommt. Während die Remaner geschlossen die Front tiefer und tiefer in das Innere des Territorium ihrer einstigen Unterdrücker treiben, sind die romulanische Regierung und deren Militär zerrütteter denn je. Donatra wurde zwar erneut als Praetorin vom Senat akzeptiert, doch wollen dies die konservativen Kräfte im Imeprium nicht akzeptieren. Zahlreiche Provinzen in der Nähe der remanischen Besatzungszone und einige Admiräle der imperialen Navy verweigern die Anerkennung von Donatras Autorität und Verweigern die Zusammenarbeit mit dem Flottenkommando. Insbesondere weil Donatra versuchen will, eine friedliche Lösung herbeizuführen. Alles andere als ideale Voraussetzungen, um einen so motivierten Feind abzuwehren, wie es die Remaner sind.

Ebenso schwer fällt es mir, einfach an der Seitenlinie zu stehen und nicht unternehmen zu können, was diesen Konflikt beenden könnte. Während immer mehr Flüchtlinge Zuflucht in der Föderation suchen wollen, konzentrieren sich unsere Bemühungen aktuell vor allem auf Hilfsmissionen im grenznahen Raum. Konzentriert auf die Welten, die unter dem Staatsstreich des Tal’Shiar besonders gelitten haben. Die Vengeance konzentriert sich auf Hilfsmissionen, die tiefer in das romulanische Gebiet führen, da sie dank ihres Quantenslipstreamantriebes als Rapid-Responder agieren kann. Die Odyssey hingegen hat sich bislang bei Sternenbasis 11 aufgehalten. Was sich nun ändern wird.

Xi Hydrae III, eine romulanische Kolonie an der Grenze zur remanischen Besatzungszone, beherbergt rund 60.000 Kolonisten. Und wenn die Remaner im bisherigen Tempo weiter expandieren, wird die Kolonie bereits in wenigen Tagen fallen. Aus diesem Grund soll sie evakuiert werden. Gemäss Admiral Sela besteht jedoch zurzeit das Problem, dass der Kommandeur des Sektors, Admiral Trumpor, ein konservativer Hardliner ist. Er sowie die meisten Kolonien in diesem Sektor verweigern die Zusammenarbeit mit Sela, die nun wieder für Donatras Regierung arbeitet. Xi Hydrae III ist als größte Kolonie des Sektors und deswegen äußerst gefährdet. Sela hat einen Warbird der D’Deridex-Klasse entsandt, um entgegen des Willens von Admiral Trumpor die Evakuierung zu starten. Transportschiffe sind unterwegs, werden aber wahrscheinlich viel zu spät ankommen. Und da sie mehr Schiffe zurzeit nicht entbehren kann, habe ich angeboten, mit der Odyssey auszuhelfen. Dank unseres Slipstreamantriebes und der großen Evakuierungskapazität, können wir hoffentlich die gesamte Kolonie evakuieren, noch bevor die Remaner ankommen. Sofern uns Trumpor und die Kolonisten selbst da keinen Strich durch die Rechnung machen.


Computerlogbuch, Rear Admiral Nadine S. Keller, Sternzeit 84198 (14.03.2407)

Nach der Rückkehr des Infiltrationsteams von Romulus war ich froh, Commander Marterer und seinen Leuten gratulieren zu können. Wenn gleich die Mission einen etwas anderen Verlauf nahm als erwartet, ist das Ergebnis als durchaus positiv zu werten. Der Tod von Praetorin Oh hat dazu geführt, dass sich die Föderation nun nicht länger über einen Angriff der Romulaner Sorgen machen muss. Allerdings fürchte ich, dass die Enthüllungen über Oh und den Tal’Shiar ein eher schwieriges Nachspiel haben werden.

Der Senat hat die Rückkehr von Praetorin Donatra zwar akzeptiert, doch sieht diese sich nun gleich dreierlei Problemen ausgesetzt, die die Existenz des Imperiums bedrohen könnten. Und ja, offenbar hat Donatra entschieden, ihre Nation nicht ein weiteres Mal umzubenennen: Es bleibt also vorerst beim Romulanischen Sternenimperium.

Auf der einen Seite strebt sie nun mehr die endgültige Auflösung des Tal’Shiar an, was sich jedoch als schwieriger erweisen dürfte als erhofft. Denn der Tal’Shiar hat tief verwurzelte Verbindungen in alle Bereiche des Sternenimperiums. Sie hat befohlen, dass alle Mitglieder des Tal’Shiar als potentielle Mitverschwörer inhaftiert und befragt werden. Mit der Ausnahme der Frau, die wir als Lizza Peyton kennen. Aufgrund ihrer entscheidenden Rolle beim Sturz von Oh wurde sie von Donatra begnadigt. Und da sie unseren Leuten das Leben gerettet hat, neige ich dazu, auch von Seiten der Sternenflotte keine weitere Strafverfolgung anzustreben. Ich hoffe nur, dass sie den Neuanfang erhalten wird, den sie verdient.

Abgesehen vom Tal’Shiar hat Donatra aber auch mit Unruhen in der eigenen Bevölkerung zu kämpfen. Bedauerlicherweise nicht länger in Form von friedlichen Demonstrationen gegen den remanischen Genozid. Die Explosion einer Bombe auf dem Vorplatz des romulanischen Senats hat hunderte Todesopfer gefordert. Und die Untersuchungen deuten eindeutig auf einen remanischen Ursprung hin. Was mir nur bedingt glaubwürdig erscheint. Ich halte es vielmehr für wahrscheinlich, dass Oh uns ein letztes Abschiedsgeschenk hinterlassen hat. Es ist doch ein großer Zufall, dass diese Bombe während der Sitzung explodiert ist. Ich denke, sie hat die Explosion arrangiert, um Unterstützung für ein härteres Vorgehen gegen die Remaner zu gewinnen. Sowas nannte man auf der Erde einst einen Angriff unter falscher Flagge. Es scheint ihr auf jeden Fall gelungen zu sein, denn die Bevölkerung fordert in dem Glauben an die Schuld der Remaner Vergeltung. Mehr denn je ist die Stimmung aufgeheizt und selbst die liberalsten Romulaner fordern das Ende der remanischen Rebellion mit aller Härte zu erzwingen.

Die remanische Bedrohung für die Romulaner hat sich jedenfalls auch ohne die Bombe weiter zugespitzt. Unzählige Welten wurden im Rahmen der Ausschreitungen verwüstet. Und was als eher unkoordinierter Protest begann, hat sich nun mehr zu einer organisierten Revolution weiterentwickelt. Die Remaner gehen mittlerweile allem Anschein nach äußerst organisiert vor, angeführt von Obisek. Sie konsolidieren ihre Kräfte am äußeren Rand des romulanischen Gebietes und Geheimdienstberichten zufolge ist es ihnen sogar gelungen, romulanische Kriegsschiffe zu erbeuten. Obisek baut sich allem Anschein nach eine eigene Flotte auf. Und irgendetwas sagt mir, dass er damit keinen Friedensmarsch anführen will.

Der Föderationsrat hat zu allem Überfluss nun mehr entschieden, dass sich die Sternenflotte nicht weiter in den romulanischen Bürgerkrieg einmischen wird. Zumindest nicht militärisch, denn Hilfslieferungen und Unterstützung der zivilen Bevölkerung sind uns erlaubt geblieben. Bedauerlicherweise heißt das aber auch, dass Donatra mit einem zerrütteten Militär gegen einen überaus motivierten Feind ankämpfen muss, der nicht ruhen wird, bis er den Krieg gewonnen hat. Hoffen wir nur, dass sich alle Beteiligten überwinden können, sich an den Verhandlungstisch zu setzen. Denn sonst ahne ich nichts Gutes für die Zukunft unserer romulanischen Alliierten.


Mission 120 – „Vor dem Senat“

Missionsdatum: 11.11.2020

Zeit: 10. März 2407

Ein Infiltrationsteam der Sternenflotte, dem Commander Marterer, Lieutenant Muller, Centurion Lareth und Lieutenant T’Mira angehören, erreicht auf einem von Admiral Sela bereitgestelltem Scoutschiff Neu Romulus und wird in die Hauptstadt gebeamt. Dort wollen sie sich als romulanische Offiziere getarnt Zugang zum Senatsgebäude verschaffen, vor dem eine große Demonstration stattfindet, welcher den Genozid an den Remanern anprangert. Am Haupteingang schöpft der Wachoffizier jedoch verdacht und bringt das Außenteam in eine Überprüfungsstation in der Nähe.

Dort treffen sie auf Lizza Peyton, die tatsächlich Centurion List ist, eine Agentin des Tal’Shiar. Nach einer längeren Diskussion gelingt es dem Team, sie von Praetorin Oh’s falschem Spiel zu überzeugen. Sie bringt sie daraufhin in das Gebäude und den Senatssaal, wo sie mitten in eine Sitzung des Senats stürmen. Marterer nutzt ein PADD mit Holoprojektor, um die Beweise der Sternenflotte gegen Oh und den Tal’Shiar in den Raum zu projizieren. Colonel Narissa – die Schwester von Lizza – versucht dies mit Waffengewalt zu verhindern, doch erschießt Lizza sie kurz bevor sie Colonel Marterer ausschalten kann. Praetorin Oh hetzt daraufhin ihre Wachen auf die Gruppe, doch gebietet eine Senatorin dem Einhalt. Sie und ein weiterer Senator, der sich später als Senator Tomalak vorstellen wird, fordern eine Stellungnahme von Oh zu den Informationen, die sie gerade vor sich sehen. Oh befiehlt jedoch – als eine Explosion vor dem Gebäude alle ablenkt – die sofortige Exekution der Senatoren. Bevor die Soldaten des Tal’Shiar dies umsetzen können, erschießt die von Trauer über das Schicksal ihrer Schwester gepackte Lizza die Praetorin mit ihrem Disruptor und vaporisiert sie. Senator Tomalak erreicht daraufhin, dass alle Beteiligten ihre Waffen niederlegen, bevor weiteres Blut vergossen wird.


Computerlogbuch, Rear Admiral Nadine S. Keller, Sternzeit 84165 (02.03.2407)

Wenn gleich wir die Unterstützung von Admiral Sela im Kampf gegen Praetorin Oh gewonnen haben, scheint es so, als wären wir dem Sieg kein Stückchen näher gekommen. Obisek hat erst vor kurzem eine Ansprache via Subraum ausgestrahlt, durch die nun alle im Sternenimperium sowie in der Föderation davon wissen, dass die Bevölkerung von Crateris auf Befehl von Praetorin Oh mit einer Thalaronwaffe ausgelöscht wurde. Gefolgt von einer Aufforderung an alle verbliebenen Remaner im Imperium, sich gegen ihre Unterdrücker aufzulehnen. Die Ansprache war tatsächlich inspirierend und erinnerte mich an zahlreiche andere Aufrufe zur Revolution in der Geschichte. Wenn es sein Ziel war, eine solche auszulösen, so war er damit erfolgreich. Der Geheimdienst der Sternenflotte berichtet, dass im gesamten Sternenimperium Unruhen und Ausschreitungen ausgebrochen sind. Dabei sind es nicht nur die Remaner, die sich auflehnen, die Wut über das Schicksal ihrer Brüder und Schwestern rächen wollen und in diesem Rahmen ganze Städte verwüsten. Es scheinen sich auch immer mehr Stimmen liberaler Kräfte in der romulanischen Bevölkerung zu erheben, die die Rückkehr zu den konservativen Werten nicht gutheißen. Und für die das Schicksal von Crateris das Fass hat überlaufen lassen.

Unseren Bemühungen jedoch, gegen Praetorin Oh vorzugehen, kommt das nicht entgegen. Admiral Sela hat uns gegenüber erklärt, dass der Senat aktuell hinter Oh stehe, da sie die Föderation und Donatra durch geschickte Manipulationen als Feind deklariert hat. Und die Bedrohung durch die Rentner scheint ihre Haltung zu bekräftigen. Doch habe Sela aufgrund der sich zuspitzenden remanischen Situation nicht die Ressourcen, parallel gegen Oh vorzugehen. Obisek und die Aufstände zu stoppen hat für sie zurzeit oberste Priorität. Ich sehe eine düstere Zukunft vor uns, sollte die Lage weiter eskalieren. Es wird zu einem Bürgerkrieg kommen, der das romulanische Volk tief spalten und die remanische Rasse möglicherweise auslöschen wird. Und um das gespaltene Volk zu einen, wird Oh nichts anderes übrig bleiben, als einen neuen Feind in dessen Fokus zu rücken. Und das wird die Föderation sein.

Der Föderationsrat hat nach wie vor keine Entscheidung bezüglich unserer Rolle in diesen historischen Tagen getroffen. Zu weit scheint das Chaos im Sternenflottenkommando seine Schatten zu werfen. Weshalb ich selbst entscheiden muss, wie wir in dieser Sache vorgehen wollen. Den Direktiven und Richtlinien der Sternenflotte folgend dürfen wir uns in dieser Sache nicht einmischen. Streng genommen handelt es sich um einen internen Konflikt, egal ob dies in Zukunft für uns gefährlich werden könnte oder ob der Tal’Shiar uns angegriffen hat. Ich wäre eigentlich dazu verpflichtet abzuwarten und lediglich unsere Grenzen zu verteidigen. Doch muss ich gestehen, dass ich das nur wider besseren Wissens tun könnte. Historisch gesehen mag im kleinen Kontext die Nichteinmischungsdirektive stehts von Vorteil für uns und andere gewesen zu sein. Doch wenn es um die galaktische Politik geht, führte unsere Zurückhaltung immer dazu, dass entweder der Status quo erhalten blieb oder sich ein Abgrund auftat, der am Ende allen schadete. Dies wird auch hier der Fall sein. Wenn wir nichts tun, wird den romulanischen und remanischen Völkern ein großes Leid bevorstehen, Praetorin Oh wird wahrscheinlich gewinnen und die Föderation sich wieder einem ihr feindlich gesinnten Sternenimperium gegenüber sehen. Und selbst wenn Donatra die Macht wieder übernehmen kann: Was wird sie über einen Alliierten denken, der tatenlos zugesehen hat, als ihr Volk in der Dunkelheit versank? Wie sollen die Romulaner uns jemals als Partner vertrauen? Nein, das kann nicht der Weg sein, der uns in die Zukunft führt. Denken wir in der Geschichte zurück, so entdecken wir, dass die großen Schritte immer den Mut weniger erforderten. Ich denke hierbei beispielsweise an das Opfer der Enterprise-C, welches zum Frieden mit den Klingonen führte. Auch sie hätten sich zurückhalten müssen, als die Klingonen um Hilfe riefen. Doch sie taten es nicht… Und nun ist es die legitime Führerin des romulanischen Volkes, die uns um Hilfe ruft. Und ich werde die Augen nicht davor verschließen können.

Ich habe entschieden, ein Infiltrationsteam nach Romulus zu entsenden. Dieses soll dem Senat die uns zur Verfügung stehenden Beweise vorlegen, um ihnen und den Admirälen und Generälen des romulanischen Militärs aufzuzeigen, wer Oh wirklich ist. Und was für ein falsches Spiel sie und der Tal’Shiar spielen, nur um an der Macht zu sein. Admiral Sela hat uns freundlicherweise ein kleines Schiff zur Verfügung gestellt, das das Team nach Romulus bringen wird. Da bedauerlicherweise meine Leute mit dem Bombenanschlag auf das Flotten-HQ in Verbindung gebracht wurden, bleibt mir nur übrig, diese schwierige Aufgabe an Bastian und seine Leute zu delegieren. Es bleibt nur zu hoffen, dass sie erfolgreich sein werden. Und dass die Geschichte zeigen wird, dass auch wir zu diesen wenigen gehört haben, die mit ihrem Mut die Zukunft positiv prägen konnten.


Persönliches Logbuch, Admiral Sela

Dieser Eintrag ist zu verschlüsseln.

Nach Auswertung der Daten, die mir Captain Erricson hat zukommen lassen, muss ich mir wohl eingestehen, einer der größten Täuschungen in unserer Geschichte zum Opfer gefallen zu sein. Ich komme nicht umher festzustellen, dass die Beweise gegen Praetorin Oh und den Tal’Shiar unwiderlegbar sind. Die Tatsache, dass der Tal’Shiar das romulanische Volk getäuscht, einen unauthorisierten Erstschlag gegen die Föderation unternommen und uns an den Rand eines Krieges geführt hat… Nur um die Macht zu übernehmen. Ein wahrhaft beispielloser Verrat an unserer Nation. Doch wird auch mir eine große Schande zuteil durch die Tatsache, dass ich mich habe von Oh instrumentalisieren lassen. Ich bin Donatra immer kritisch gegenüber gestanden, wie auch der neuen Richtung des Imperiums, die von Toleranz, Offenheit und Partnerschaftlichkeit geprägt war. Werte, die die Föderation hochhalten mag, ich jedoch verabscheue. Denn war das romulanische Imperium einst an der Spitze des Quadranten, ist es nun nur noch ein Schatten seiner selbst. Der Dominionkrieg, der Putsch durch Shinzons, die Zerstörung von Romulus, der Geierkrieg… Die verdammte Reform zur Republik. Ich habe mich wohl zu sehr von der Hoffnung leiten lassen, das Imperium wieder erstarken zu sehen. Mich von den Versprechen beeinflussen lassen, die glorreichen alten Tage wieder zu erleben. Ich habe Captain Erricson bei unserem Gespräch Naivität vorgeworfen. Doch bin ich es, die naiv gewesen ist.

In dem Zusammenhang muss ich mich auch einem sehr unangenehmen Gedanken stellen: Waren die Werte, Tugenden und Überzeugungen meiner Generation wahrhaftig so ideal, wie wir immer glaubten? Nur zu oft haben uns Intrigen bereits an den Rand eines Bürgerkrieges geführt, haben machthungrige Senatoren oder Militärs nur in ihrem eigenen Interesse gehandelt und die Staatsmacht missbraucht, um Furcht zu verbreiten… Vielleicht wird es tatsächlich Zeit, uns neu zu orientieren und nach nachhaltigeren Wegen zu suchen.

Die Überprüfung der Datenbank des Thalaronkristall-Endlagers hat bestätigt, dass ein Kristall kurz nach der Machtübernahme durch Praetorin Oh aus dem Lager entfernt wurde. Dies auf Befehl der Praetorin. Ich muss also davon ausgehen, dass die Blockade um Crateris dem Zweck diente, den Genozid am remanischen Volk geheim zu halten. Das Schiff, das unter der Flagge des Senats zwecks angeblicher Verhandlungen nach Crateris flog, muss die Thalaronwaffe an Bord gehabt haben. Wenn gleich viele Romulaner die Remaner als eher niedere Spezies betrachten mögen, war mir stets der Wert der Remaner bewusst… Und die Gefahr, die von ihnen ausgeht. Der Hauptgrund, weshalb wir sie all die Jahrhunderte unterdrückt haben war die Furcht davor, was sie tun könnten, wenn sie an Stärke gewinnen. Denn Ihr Intellekt ist dem unseren keineswegs unterlegen… Nein, sie sind hervorragende Krieger und Konstrukteure. Das ist mir spätestens während des Dominionkrieges bewusst geworden. Und nun ist der schlafende Drache erwacht… Und auf Rache gegen seine Unterdrücker aus. Vielleicht hat Oh deswegen versucht, sie mit einem Schlag loszuwerden. Weil sie wusste, dass die Remaner niemals zu den alten Wegen zurückkehren werden.

Ich sehe mich nun also zwei Problemen gegenüber gestellt: Einerseits Obisek, der aufgehalten werden muss, bevor es ihm gelingt, die Thalaronwaffe einzusetzen. So sehr ich auch seine Motivation nachvollziehen kann, ist es mir nicht möglich zuzulassen, dass er gegen das romulanische Volk aktiv wird. Diesbezüglich werde ich veranlassen, dass die imperialen Streitkräfte alles daran setzen, ihn aufzuspüren. Doch schwerwiegender noch ist der Umstand, dass mich mein Eid an das romulanische Volk dazu verpflichtet, die illegitime Herrschaft von Oh und dem Tal’Shiar zu beenden.  Doch ich werde vorsichtig vorgehen müssen, sonst werde ich wahrscheinlich ebenso verschwinden wie viele der Admiräle und Generäle, die der Repbulik gegenüber treu geblieben sind. Ich werde noch heute verschlüsselte Botschaften an alle Admiräle senden, die mir gegenüber loyal sind. Sie über alles informieren, was ich erfahren habe. Und wenn der Zeitpunkt gekommen ist, werden wir den Tal’Shiar ein für allemal vernichten. Dann wird sich uns allen die Frage stellen, welche Art von Nation wir Romulaner in Zukunft sein wollen.


Nebenmission 119.1 – „Gespräch zwischen Cpt. Erricson und Adm. Sela“

Wenige Stunden, nachdem Obisek geflohen ist, befindet sich die Vengeance noch immer im Orbit des Planeten. Der D’Deridex sowie die zwei leichten Warbirds der Aelahl-Klasse stehen dem Raumer der Sovereign-Klasse noch immer gegenüber. Doch sind die Waffen aller Schiffe für den Moment deaktiviert. Auf der Vengeance herrscht wieder Alarmstufe Gelb, den nach einem langen, geduldraubenden Gespräch ist es Captain Erricson gelungen, Admiral Sela davon zu überzeugen, ihm eine Chance zu geben, die ganze Situation ausführlicher zu erklären. Wenn gleich der romulanische Admiral bis zum Ende entschlossen wirkte, die Crew für ihr Eindringen in den romulanischen Raum zur Rechenschaft zu ziehen. Und dennoch scheint das Mysterium um den Thalaronwaffeneinsatz bei Crateris ihr Interesse soweit geweckt zu haben, dass sie mehr über das erfahren möchte, was der Captain zu sagen hat. Sie betritt in Begleitung zweier Soldaten die Beobachtungslounge des Schiffes. Noch immer trägt sie dieselbe kurze, blonde Frisur wie vor fast 40 Jahren. Und dennoch hat sie sich trotz ihrer nun mehr 62 Lebensjahren eine rechte Jugend und Anmut bewahrt, die auch nach außen strahlt. Alle drei tragen wieder die klassische Uniform des Sternenimperiums, nicht die neuere der Republik.

Bastian steht bereits in der Beobachtungslounge und wendet seinen Blick vom Fenster ab und den Gästen zu. „Willkommen an Bord der Vengeance, Admiral. Bitte nehmen Sie drei doch Platz.“ Er deutet auf die Stühle rund um den Besprechungstisch. „Möchten Sie und Ihre Begleiter etwas trinken?“
Mit ruhigen Schritten geht er auf den Replikator zu, der in der Wand des Raumes eingelassen ist. „Wissen Sie, die Vengeance war das Schiff auf dem meine Karriere begann. Sie war nicht mein erstes Schiff, aber sie war für meine berufliche Entwicklung sicher das entscheidende. Wahrscheinlich werden Sie sich daran nicht erinnern, aber als das Schiff damals unter dem Kommando von Captain Lucas Draxo stand, sind Sie diesem Schiff bereits einmal begegnet. Damals diente ich noch an der Taktik. Heute ist das alles längst Geschichte. Aber es ist irgendwie ironisch, dass mein Handeln letztlich dazu führt, dass meine Karriere auch auf diesem Schiff endet.“

Bastian hat sich derweil einen Raktajino repliziert und stellt diesem an seinem Platz ab. Er blickt seine Gäste an und fixiert dann den Admiral. „Wir sind ohne Befugnisse in Ihren Raum eingedrungen. Wir glaubten einen Genozid auf die Föderation verhindern zu müssen und zu können. Es stellt sich jedoch raus, dass wir auf einen der ältesten Tricks reingefallen sind. Und das habe ich zu verantworten. Ich hätte die Aussagen der Remaner prüfen müssen. Ich hätte sicherstellen müssen, dass die Aussagen valide sind. Das habe ich nicht und das waren sie nicht. Und jetzt sind Sie hier.“ Er wartet die Antwort der Romulanerin ab, bevor er weiter spricht.

Der romulanische Admiral hört dem SF-Captain geduldig zu. Ihr ist schon vor langer Zeit bewusst geworden, dass diese Menschen es nicht lassen können, jedes Gespräch mit irgendwelchen Anekdoten zu beginnen. Aber wenigstens kommt er im Anschluss gleich auf den Punkt. Sie nimmt an einer Spitze des Konferenztisches Platz, die beiden Soldaten bleiben hinter ihr stehen. So will sie gleich festlegen, dass sie hier das Sagen hat. Und nicht als bloßer Gast an Bord gekommen ist. Sie entschließt sich auch nicht weiter auf seine Geschichte einzugehen, denn wenn er sich durch Smalltalk nahbar machen will, soll er gar nicht erst die Gelegenheit dazu bekommen. „Ich komme gleich zum Punkt, Captain. Der einzige Grund, warum wir ihr Schiff noch nicht in tausend Stücke geschossen haben ist die Tatsache, dass sie wegen der Remaner auf der Oberfläche ehrlich waren. Und ich ihnen glaube, dass sie von ihrer menschlichen Naivität in die Irre geführt wurden.“ Sie legt die Hände gefaltet auf den Tisch. „Wieso erzählen sie mir nicht genauer von diesen Aussagen, die angeblich nicht valide sind?“

Bastian lässt die Frage einen Augenblick im Raum stehen. Er nimmt Platz, trinkt einen Schluck seines Raktajinos und blickt für einen Moment auf die Sterne da draußen. Dann wendet er sich der Admiral wieder zu und schaut sie direkt an.

„Sie und ich sind beide Opfer der Systeme, in denen wir leben. Das Verhältnis zwischen den Menschen und den Romulanern war schon immer von Spannungen geprägt. Und ich bin mir sicher, dass Ihr Geheimdienst mindestens so viel über mein Leben ans Tageslicht geführt hat, wie unser Geheimdienst über das Ihre.“ Er nimmt erneut einen Schluck von seinem Raktajino und fährt dann fort. „Dennoch möchte ich offen mit Ihnen sprechen. Ich habe meine Zweifel, was Praetorin Oh angeht. Sie war undercover im Sternenflottenkommando. Das war sicher nicht das erste und sicher nicht das letzte Mal, dass dem Tal’Shiar eine solche Aktion geglückt ist. Es geht mir auch nicht darum, was Oh in dieser Zeit getan hat oder um verletzten Stolz oder dergleichen. Vielmehr macht mir Sorge, wie sie die Dinge angegangen ist. Und ich habe meine Zweifel, wie lange ihre Taten als Praetorin ausschließlich zum Wohle des romulanischen Volkes sein werden. Klar haben sich viele Romulaner wieder nach einem starken Imperium gesehnt. Aber Sie haben auch in Zeiten der Republik für die Romulaner Ihr Leben eingesetzt. Sie haben entscheidend zum Gelingen der Republik beigetragen. Und jetzt kommt Oh, ihr Putsch gelingt ihr und Sie folgen und dienen weiter Ihrem Volk. Das kann ich sogar bis zu einem gewissen Punkt nachvollziehen. Aber ich befürchte, dass Oh Ihre Einstellung ausnutzen wird. Und ehrlich gesagt, hielt ich einen Angriff der Romulaner mit einer Thalaronwaffe auf Crateris für absolut möglich. Es ist noch nicht lange her, da wollte Praetor Shinzon genau das selbe mit einem Schiff der Sternenflotte machen. Und wenn man ihm nicht Einhalt geboten hätte, wäre er vermutlich auch fähig gewesen, mit dieser Waffe ganze Zivilisationen auszurotten. Vor diesem Hintergrund fiel es mir nicht schwer zu glauben, dass die Romulaner eine Thalaronwaffe auf die Remaner abgefeuert hätten. Mit einem Schlag wären damit die Remaner keine ernst zu nehmende Gefahr mehr gewesen und Oh hätte noch freier handeln und verfügen können. Außerdem hätte sie eine Werft gehabt, die an Bedeutung im Imperium ihres Gleichen sucht. Was hätten Sie an meiner Stelle geglaubt?“

Sela nimmt seine Ausführung aufmerksam auf. Sie versucht zu selektieren, was er ihr da sagt. Einerseits lässt er Zweifel an der aktuellen Praetorin verlauten, was sie nicht überrascht. Dass die Sternenflotte lieber Donatra an der SPitze hätte, ist wohl keine Überraschung. Den Part über Shinzon verwirft sie hingegen, da eine Geschichtsstunde sie in diesem Fall nicht weiterbringen würde. Viel mehr überrascht sie etwas anderes. „Sie haben also ohne Beweise dafür den Worten eines Remaners geglaubt, der behauptet hat, seine Welt sei von einer Thalaronwaffe vernichtet worden? Ich muss sagen, dass es mir schwer fällt zu glauben, dass sie so leichtgläubig sind. Ein derartiger Anfängerfehler beim Kommandanten einer Sovereign-Klasse… Schwer vorstellbar.“

Bastian trinkt einen weiteren Schluck aus seiner Tasse. „Admiral, es geht hier nicht um Leichtgläubigkeit, es geht hier um eine Risikoabwägung. Und das Risiko war anhand der Indizien für mich ausreichend groß, um die Mission einzugehen. Dafür, dass ich einzig die Reststrahlung einer Thalaronwaffe auf Crateris als zwingenden Beweis als Grundlage meiner Entscheidung hatte, können Sie mich anklagen. Aber es bleibt letztlich dabei, dass ich jetzt nichts mehr an der Situation ändern kann.“ Er leert nun seine Tasse und blickt die Admiral ernst an. Ich stehe zu meinem Wort. Ich habe einen Fehler gemacht und bin bereit die Konsequenzen zu tragen. Meine Crew und mein Schiff haben alleine nach meinem Kommando gehandelt. Ich erwarte, dass Sie sie gehen lassen.“

Die Romulanerin sieht ihn skeptisch an. „Ihre Ausflüchte interessieren mich nicht, Captain. Nur die Fakten.“ erwidert sie ernst. „Und sie sagen mir tatsächlich, dass Sie selbst diese Strahlung gemessen haben?“ Sie faltet nachdenklich die Hände. „Das ist allerdings unmöglich. Denn die Remaner haben und hatten nie Zugang zu Thalaronwaffen. Niemand hat das, außer der Praetor selbst authorisiert die Entnahme der Kristalle… Und die einzige bekannte Quelle für Thalaronstrahlung sind die Kristalle, die wir in dem Lager auf der Oberfläche lagern. Dafür haben wir nach Shinzons Putsch gesorgt.“

„Wir stellen Ihnen unsere Sensordaten zu Crateris gerne zur Analyse zur Verfügung und Sie können sicherlich eigene Scans anfertigen, die unsere Daten bestätigen können. Und was den Zugang der Remaner zu Thalaronwaffen angeht: ich bin mir nicht sicher, ob diese Daten bei all dem Trubel nach Shinzons Sturz nicht doch irgendwie in die Hände der Remaner gelangt sein können. Aber sollte die Remaner keinen Zugriff auf diese Technologie haben und Sie nichts von ihrem Einsatz wissen, dann frage ich mich, ob Praetorin Oh Sie wirklich in alles für Sie relevante einweiht.“

Sela schweigt einen Moment lang und scheint über ihre Worte nachzudenken. Dass die Remaner das tun ergibt keinerlei Sinn… „Ich glaube nicht, dass die Remaner dies getan haben“ erklärt sie mit etwas sanfterer Stimme. „Wieso sollten sie ihre eigene Bevölkerung auslöschen, während eine Blockade besteht, die es unmöglich macht, dass irgendjemand etwas davon mitbekommt? Eine derartige Fehleinschätzung würde Obisek nicht unterlaufen.“ Sie verzieht dann leicht das Gesicht. „Und was die Praetorin betrifft: Ich bin nicht so naiv und glaube einfach, was mir gesagt wird. Die Praetorin hat mich mit genügend Beweisen versorgt, um ihren Worten Glauben zu schenken. Wieso sollte sie mich hintergehen, wenn ich es bin, die das Militär hinter ihr vereint?“

„Ach, ich bitte Sie, Admiral! Gerade Sie sollten doch wissen, dass Interessen in hohen Positionen oft vielschichtig sind und mehrere Motivationen gleichzeitig Einfluß auf die Entscheidungen haben. Sie sagen doch selbst, dass die Praetorin Sie mit ausreichend Informationen versorgt, dass Sie Ihre Mission nach Plan ausgeführt haben. Ihnen ist doch klar, dass die Praetorin Sie nur mit dem Teil der Wahrheit versorgt hat, den Sie wissen mussten und sollten. Aber ich verspreche Ihnen, dass da noch mehr ist, als das was sie Ihnen verraten hat.“

Ihre Mimik spannt sich wieder an. „Ich weiß, wie der Tal’Shiar arbeitet, Captain. Und dass Oh ihre Geheimnisse haben wird, ist mir ebenfalls bewusst. Das liegt uns im Blut. Wir zeigen nie alle unsere Karten. Aber was wollen Sie hiermit unterstellen? Dass Oh mich eine Blockade hat errichten lassen, um dann heimlich das remanische Volk mit einer Thalaronwaffe auszulöschen?“ Sie steht auf und stützt sich auf der Tischplatte ab. „Nein, viel wahrscheinlicher erscheint mir, dass Sie und die Remaner mich zu täuschen versuchen. Schließlich hat die Sternenflotte bereits unser Flotten-HQ angegriffen! Ich habe die Aufzeichnungen des Infiltrationsteams gesehen, das die Bombe im Büro von Admiral Lareth platziert hat. Die Dokumente und Kommuniques, die Ihre Zusammenarbeit mit den Remanern beweisen. Ein Versuch, unsere militärische Führung lahmzulegen, bevor die Invasion mit Hilfe der Remaner beginnen kann. Und statt dagegen anzukämpfen, hatte Donatra nichts besseres zu tun, als vor der Sternenflotte und Ihrer Föderation zu kuschen! Und dem Quadranten erneut zu beweisen, dass wir nur noch ein Schatten unserer selbst sind. Nein… Seit Jahren wird unser Volk schwächer. Alles für so törichte Werte wie Toleranz, Offenheit und Gleichberechtigung. Damit ist jetzt Schluss.“

Bastian bleibt ruhig an seinem Platz sitzen und wartet, bis die Admiral losgeworden ist, was in ihr gebrodelt hat. „Sehen Sie, jetzt sprechen wir wirklich offen miteinander. Die Sternenflotte hat gar nichts mit dem Anschlag auf Ihr Flotten-HQ zu tun. Wir haben keine Bombe platziert und wir haben auch nicht vor, das Imperium anzugreifen. Natürlich kann ich Ihnen dazu jetzt nur mein Wort geben. Aber mehr als Ihr Wort kann ich auch von Ihnen nicht bekommen. Was Praetorin Oh angeht: Ich habe sie persönlich kennen gelernt und wenn Sie wissen wollen, ob ich ihr so einen Angriff auf Crateris zutraue, dann kann ich das nur eindeutig bejahen. Warum sollte die Sternenflotte in irgendwas davon involviert sein, was zum Sturz von Donatra beigetragen hat, wenn wir doch von der Zusammenarbeit mit Donatra genauso profitiert haben, wie das romulanische Volk? Das ergibt ja gar keinen Sinn. Ich bedauere, dass Sie Ihr Volk nur als stark empfinden, wenn es territoriale Kämpfe führt und Machtdemonstrationen übt. Aber ich verstehe, dass Sie Ihr Volk schützen wollen und dazu zu vielem bereit sind. Ich gebe Ihnen mein Wort, dass wir nicht hinter dem Rücken der Republik gearbeitet haben. Und was den Diebstahl der Kristalle durch Obisek angeht, so habe ich meine Beteiligung und meine Fehleinschätzung bereits eingeräumt.“ Bastian bleibt während seiner Aussage ruhig und sachlich im Tonfall und macht keinerlei Anstalten aufzustehen oder Drohgeberden einzusetzen.

Sela lässt sich einen Moment, um alles aufzufassen, was Erricson ihr gerade gesagt hat. Sie würde es nach und nach durchgehen müssen… Aber irgendwas ist hier einfach nicht richtig. „Dann erklären Sie mir doch Mal, wieso sich ein Team von Sternenflottenoffizieren mit gefälschten Ausweisen des Tal’Shiar Zugang zum HQ verschafft hat… Und genau in das Büro gegangen ist, in dem später die Überreste der Bombe gefunden wurden? Deren Komponenten klar der Sternenflotte zugeordnet werden konnten? Ich habe meine Leute die Überreste untersuchen lassen… Ebenso die Aufzeichnung des Teams. Ich habe mit den Soldaten gesprochen, die die SF-Offiziere gestellt haben. Erklären Sie mir das, Captain.“

„Das kann ich Ihnen, Stand jetzt, nicht erklären, weil ich es nicht weiß, Admiral. Die Sternenflotte überlässt fremden ihre Technologie genauso wenig, wie das Imperium es tut. Ich kann Ihnen nur sagen, dass wir bei der Untersuchung des Anschlags auf den Mars auf Beweise gestoßen sind, die offenbar romulanische Signaturen trugen. Wie sich im Laufe der Untersuchung heraus stellte, waren diese Beweise gefälscht. Ob das im Fall des Anschlags auf Ihr Flotten-HQ ebenfalls der Fall ist, wage ich nicht zu beurteilen.“

„Eine schwache Erklärung“ erwidert sie skeptisch. „Selbst wenn man den Sprengsatz außer Acht lässt… Ihre Leute waren dort, kurz bevor es passiert ist. Und das lässt sich nicht durch irgendwelche Manipulationen erklären.“

„Ich denke das lässt sich ganz einfach erklären: das waren entweder keine Sternenflottenoffiziere oder sie waren auf einer anderen Mission unterwegs. Nur weil zwei Ereignisse zeitlich und örtlich zusammenhängen, müssen sie nicht auch logisch zusammenhängen, Admiral.“

„Aber um es auf den Punkt zu bringen: Praetorin Oh war damals noch Sicherheitschefin der Sternenflotte. Sie schickte eine vermeintliche Botin, die ein Außenteam in das Flotten-HQ schickte. Dort sollten unter der falschen Identität dieses Teams als Tal’Shiar-Agenten Beweise sichergestellt werden, dass die Romulaner den Angriff auf den Mars zu verantworten hatten. Das Team sicherte auch Beweise, wurde jedoch enttarnt. Diese Beweise stellten sich ebenfalls als fingiert heraus. Schlimmer noch: diese Informationsbeschaffungsmission sorgte für noch größere Spannungen zwischen der Republik und der Föderation. Insofern erzielte Oh damit genau den gewünschten Effekt. Mittlerweile wissen wir das alles, da Oh nicht so ordentlich hinter sich aufgeräumt hat, wie ich es von ihr erwartet hätte, als sie ihre Tarnung aufgab und kurze Zeit später sich selbst zur neuen Praetorin machte. Außerdem war es Oh als Sicherheitschefin der Sternenflotte ein leichtes an die Bauteile für die besagte Bombe heran zu kommen und ihre Beziehungen im Flotten-HQ zu nutzen, um die Bombe zu platzieren.“

Sie scheint nun die Informationen im Kopf zusammenzusetzen, die der Sternenflottencaptain ihr gerade präsentiert hat. „Wenn all das, was sie sagen stimmt, dann wären die Implikationen von all dem katastrophal.“ Sie sieht zu ihren Soldaten und schickt sie raus. Beide verlassen dem Befehl folgend die Beobachtungslounge und Sela sieht wieder zu Erricson. „Wenn das, was sie sagen stimmt, würde das bedeuten, dass Oh und der Tal’Shiar das romulanische Volk getäuscht, einen unauthorisierten Erstschlag gegen die Föderation unternommen und uns an den Rand eines Krieges geführt haben. Nur um die Macht zu übernehmen… Und mich hätten Sie zu einem Instrument gemacht, um die rechtmäßige Regierung zu stürzen…“ Sie sieht zum Fenster raus und atmet tief durch. Sie will sich nicht wieder erlauben, die Kontrolle über den eigenen Ärger zu verlieren. „Können Sie das alles beweisen?“

Bastian blickt zu ihr rüber und nickt. „Die Beweise, die wir gegen Oh gesammelt haben, die sie zum Teil selbst hinterlassen hat, können wir Ihnen zur Verfügung stellen. Vorausgesetzt meine Vorgesetzte Admiral Keller stimmt dem zu. Aber darum werde ich mich kümmern. Dazu gehören dann auch die fingierten Beweise über den Angriff auf den Mars und der Anschlag auf Ihr Flotten-HQ. Außerdem natürlich die Strahlungswerte, die wir auf Crateris gemessen haben. Aber ich gebe Ihnen zu Bedenken, dass ich nicht sicher bin, ob Sie Praetorin Oh mit diesen Fakten absetzen können. Sie hat sich ja auch nicht demokratisch in das Amt der Praetorin wählen lassen. Haben Sie selbst denn nie einen Verdacht gegen Oh gehabt? Nie eine Vermutung oder ist Ihnen nie etwas seltsam vorgekommen?“

Sela geht an das Panoramafenster und sieht hinaus. „Wenn es um den Tal’Shiar geht, bin ich immer auf der Hut. Ich fürchte nur, dass die Täuschung dieses Mal selbst für mich zu gut gewesen ist.“ Sie verschränkt die Arme vor der Brust und seufzt. „Vorausgesetzt, dass es stimmt, was sie mir sagten… Doch sagt mir mein Gefühl, dass es das wahrscheinlich tut. Es wäre nicht das erste Mal, dass der Tal’Shiar versucht hat, die Macht zu übernehmen. Doch noch nie auf eine solche Art.“ Sie sieht zu ihm. „Senden Sie alles, was sie haben, an mein Schiff. Und vergessen sie ihren Admiral, Captain. Jede Transmission kann vom Tal’Shiar abgefangen werden und dann wüssten sie, dass hier etwas los ist. Ich will diese Informationen sofort haben.“ Sie atmet tief durch. „Und in der Zwischenzeit werde ich meine Leute die Datenbank des Endlagers kontrollieren lassen. Sollte ein Kristall auf Oh’s Anweisung entfernt worden sein, werden wir das herausfinden. Und dann werden wir wissen, ob sie für die Auslöschung der Bevölkerung auf Crateris veranwortlich ist.“

Bastian überlegt einen Moment. „Ich kann Ihnen die Beweise übersenden, die wir selbst gesammelt haben. Aber die Beweise, die nur im Sternenflotten-HQ sichergestellt wurden, kann ich Ihnen erst übergeben, wenn wir sie selbst erhalten haben. Und dafür werde ich mit dem SFC vertreten durch Admiral Keller Kontakt aufnehmen müssen.“

Sie nickt. „Ich sehe mir an, was sie haben. Und werde dann entscheiden. Ihr Schiff wird bis dahin die Position halten und sie werden keine Versuche unternehmen, das System zu verlassen. Andernfalls werde ich nicht zögern, sie zu zerstören. Verstanden?“

Bastian tritt neben die Admiral ans Fenster. „Ich bin überrascht, dass Sie nach diesem Gespräch noch glauben, mir mit solchen Drohgebärden gegenüber stehen zu müssen, Admiral. Ich habe keineswegs geplant, mich aus dem Staub zu machen. Ich werde meine Crew anweisen, Ihnen die nötigen Informationen umgehend zukommen zu lassen. Und dann warten wir auf Ihre Auswertung.“

Die Admirälin wendet sich ihm zu. „In Ordnung. Als Zeichen des guten Willens könnten Sie uns zusätzlich alle Informationen geben, die Sie über Obiseks Shuttle und die remanischen Aktivitäten haben. Neben all dem dürfen wir nicht vergessen, dass ein Remaner mit einer der gefährlichsten Waffen, die wir kennen, unterwegs ist und plant, sich an uns für den Angriff auf Crateris zu rächen. Obisek muss aufgehalten werden.“

„Da stimme ich Ihnen zu. Aber in Anbetracht der Gefahr, die auch für die Sternenflotte besteht, möchte ich Sie bitten ebenfalls alle Ihnen bekannten Informationen zu den Remanern mit uns zu teilen. Gemeinsam sind wir eher in der Lage, diese Gefahr abzuwenden. Insbesondere falls Obisek versuchen sollte, sich im Föderationsraum zu verstecken.“

„Sofern ich zu dem Entschluss komme, Ihnen zu glauben, werde ich Sie mit den nötigen Informationen versorgen.“ Sie wendet sich ab und geht ein paar Schritte in Richtung Ausgang, ehe sie stehen bleibt und sich wieder umwendet. „Eine Frage habe ich aber noch, Captain… Wie ist es Ihrem Schiff gelungen, Crateris und Devoras in so kurzer Zeit zu erreichen, ohne von uns entdeckt zu werden?“

Bastian ist ihr die paar Schritte bis zur Tür gefolgt und bleibt dann ebenfalls stehen. „Nun, Admiral, ein paar Geheimnisse behalten wir beide wohl besser für uns. Oder wollen Sie mir erzählen, wie Sie uns so kurz nach Ankunft in dem System orten und bei uns sein konnten?“

Sela muss schmunzeln, als er das sagt. Ein guter Konter. „Sagen wir es so, Captain. Gewisse Antriebstechnologien, über die die Sternenflotte neuerdings verfügt, sind uns dank Praetor Oh bekannt geworden. Und so wie es aussieht, dürfte Ihr Schiff über einen solchen Antrieb verfügen… Was ein Grund mehr wäre, Ihr Schiff zu übernehmen. Dass ich es aber nicht tue, können Sie Ihrer Überzeugungskunst zuschreiben. Denn wenn Ihre Behauptungen wahr sind, habe ich ebenso ein Interesse daran Oh und den Tal’Shiar zu stoppen wie Sie.“

„Ich weiß durchaus zu schätzen, dass wir von Ihnen noch nicht pulverisiert wurden. Melden Sie sich, wenn Sie die Daten überprüft haben. Wir sind hier und warten auf Ihre Rückmeldung und auf Ihre Daten zu Obisek und seinen Leuten.“ erklärt Erricson.

Sela nickt und verlässt daraufhin die Beobachtungslounge ohne ein weiteres Wort


Mission 119 – „Obisek“

Missionsdatum: 28.10.2020

Zeit: 25. Februar 2407

Die USS Vengeance erreicht den Planeten Crateris, die Heimatwelt der Remaner, die seit Beginn des Staatsstreichs durch eine Blockade vom restlichen Imperium abgeschotten ist. Diese konnte das Schiff dank seines Quantenslipstreamantriebes unbemerkt umgehen. Der Auftrag lautet Kontakt zu Obisek aufzunehmen, dem Führer der Remaner. Doch muss die Besatzung bei Ankunft feststellen, dass die der Planet und die orbitale Schiffswerft völlig leblos sind. Restspuren von Thalaronstrahlung deuten auf das Schicksal der Bevölkerung hin. Es liegt nahe, dass die Romulaner die Blockade errichtet haben, um zu verhindern, dass der restliche Quadrant von einem Genozid am remanischen Volk erfährt. Einem gerichteten Peilstrahl folgend fliegt die Vengeance in den Asteroidengürtel des Systems, wo sie einem Warbird der Aelahl-Klasse begegnet. An Bord befindet sich Obisek, der die Befürchtung der Sternenflottencrew bestätigt. Er habe jedoch Teile der Bevölkerung in Transportschiffe evakuiert, als die Blockade errichtet wurde, da er aufgrund dieser mit einem Angriff gerechnet habe. Die Schiffe verstecken sich angeblich im Inneren des Asteroidengürtels und ihm sei es gelungen, jenes romulanische Schiff zu zerstören, welches die Thalaronwaffe abgefeuert habe.

Obisek willig nach einer kurzen Unterredung mit Captain Erricson in Gespräche mit Praetorin Donatra ein. Allerdings nur, wenn er ihm zuvor helfen würden, eine geheime Anlage des Tal’Shiar im Devoras-System zu zerstören. Er behauptet, dass dort an weiteren Thalaronwaffen gearbeitet werde, die gegen die Föderation eingesetzt werden sollen. Da sein Bericht glaubhaft erscheint, willigt der Captain ein. Ein remanisches Angriffsshuttle wird an Bord geholt, in dem sich eine Stoßtrupp befindet, der von Obisek angeführt wird. Während der Reise ins Devoras-System geraten Commander Marterer und Obisek jedoch aneinander. Auf Befehl von Captain Erricson beabsichtigt er, zusammen mit Lieutenant Muller und Centurion Lareth den Stoßtrupp zu begleiten. Obisek lehnt dieses jedoch vehement ab mit der Begründung, dass das SF-Personal seinen Leuten nur im Weg stehen würden. Ferner warnt er ausdrücklich, dass Marterer und seine Leute nicht überleben werden, wenn sie ihn begleiten. Nach einer hitzigen Debatte, in der Marterer versäumt, den Captain in diese Entscheidung einzubeziehen, lässt Obisek widerwillig die unerwünschten Begleiter in sein Shuttle.

Als die Vengeance den Slipstream im Orbit des Zielplaneten verlässt, wird das Schiff kurz durch die gravimetrischen Kräfte des Vierfach-Sternensystems erschüttert. Nach Stabilisierung der Fluglage startet das remanische Shuttle zur Oberfläche. Gewaltsam verschafft es sich Zugang zu einer Shuttlerampe der unterirdischen Anlage. Nach der Landung stürmen die Remaner sofort los und drängen die Romulaner in einem blutigen Kampf zurück. Marterer und sein Team folgen zwar, doch dringen die Remaner so schnell vor, dass die Sternenflottenoffiziere nicht in die Kämpfe involviert werden. Nachdem die Ebene gesichert wurde, findet das Außenteam einen Frachtraum mit Containern, in denen offenbar Thalaronemitterkristalle gelagert werden. Doch scheint es sich bei dieser Einrichtung weder um eine Waffenfabrik noch Waffenforschungseinrichtung zu handeln. Die Remaner beginnen damit, die Container mittels Antigrav-Schlitten zu verschieben. Auf Nachfrage erklärt Obisek, dass man beabsichtige, die Container zusammenzutragen und mittels Sprengladungen zu zerstören. Er bittet Marterer darum, mit seinen Leuten noch die Kommandozentrale ein Deck über ihnen zu sichern. Doch Marterer lehnt ab und ordnet stattdessen die Rückkehr zum Shuttle an. Obisek merkt in diesem Moment, dass die SF-Offiziere Verdacht geschöpft haben.

Im Orbit wird die Vengeance unterdessen von drei romulanischen Warbirds gestellt, einem Schiff der D’Deridex sowie zweien der Aelahl-Klasse. Admiral Sela, die sich an Bord des Führungsschiffes befindet, fordert von Erricson eine Erklärung, wieso das Sternenflottenschiff sich so tief im romulanischen Gebiet befindet. Das Gespräch der beiden führt zutage, dass Sela offenbar keine Kenntnis darüber hatte, dass die Bevölkerung von Crateris ausgelöscht wurde. Gemäss ihr habe zum Inneren des Sternensystems kein Kontakt mehr bestanden, seitdem ein Schiff im Auftrag von Praetorin Oh zum Planeten geflogen sei. Ihrer Kenntnis nach mit dem Auftragen, mit den Remanern über die Zukunft beider Völker zu sprechen. So sei Sela bewusst, dass die Remaner eine wichtige Ressource für das Imperium seien. Auch handle es sich bei der Einrichtung auf der Oberfläche nicht um eine Waffenfabrik, sondern um ein Endlager für alte Thalaronemitterkristalle. Erricson glaubt ihr das und vermutet, dass die Remaner planen könnten, die Kristalle zu stehlen, um selbst Thalaronwaffen herzustellen. Er gibt daraufhin gegenüber Sela zu, dass sich ein gemeinsames Außenteam auf der Oberfläche befindet. Sela entsendet umgehend Shuttles zur Oberfläche, erklärt allerdings klar, dass dies nicht entschuldige, dass ein Raumschiff der Sternenflotte die Souveränität des Imperiums verletzt und eine ihrer Einrichtungen infiltriert habe.

Zurück in der Anlage werden Marterer, Muller und Lareth von mehreren Remanern empfangen, als diese die Shuttlerampe betreten. Die Remaner haben ihre Waffen auf sie gerichtet, schießen aber nicht auf die exponierten Sternenflottenoffiziere. Diese jedoch eröffnen sofort das Feuer und bringen zwei Remaner zu Boden. Die Folge ist ein schweres Feuergefecht, in dessen Rahmen die SF-Offiziere eingekesselt werden. Commander Marterer wird von einem Disruptorstoß am linken Bein getroffen, welches er sofort verliert. Lieutenant Muller erleidet leichte Verbrennungen, da vorbeiziehende Disruptorstöße ihre Uniform in Brand setzen. Die thermische Isolationsschicht verhindert aber schlimmeres und Muller kann das Feuer rechtzeitig ersticken. Schließlich sind Muller, Lareth und der mittlerweile bewusstlose Marterer dazu gezwungen, ihre Waffen niederzulegen.

Obisek erklärt vor dem Abflug seine Motive gegenüber Muller. Er habe nichts gegen die Sternenflotte und habe auch nicht beabsichtigt, dass die drei in diese Aktion mit hineingezogen werden. Er habe Marterer ausdrücklich gewarnt, er habe aber nicht auf ihn hören wollen. Die Romulaner hätten sein Volk über Jahrhunderte versklavt, als billige Arbeiter und entbehrliche Kämpfer in ihren Kriegen missbraucht. Als die Zerstörung von Romulus und Remus gedroht habe, habe man nichts getan, um Remus zu evakuieren, weshalb ein großer Teil seines Volkes damals ausgelöscht wurde. Übrig geblieben sind vor allem die Soldaten und Techniker, die zu jener Zeit außerhalb des Heimatsystems eingesetzt wurden. Und nachdem man vor wenigen Jahren durch die Umstrukturierung des Imperiums zur Republik endlich mehr Freiheiten gewonnen habe, sei sein Volk nun wieder Opfer der Romulaner geworden. Man habe ihre neue Welt abgeschottet, die Bevölkerung brutal mit der Thalaronwaffe ausgelöscht. Und all das würde man den Romulanern nun zurückzahlen.

Nachdem Obisek und seine Männer abgeflogen sind, werden Marterer, Muller und Lareth von den romulanischen Shuttles, die Sela geschickt hat, gefunden und zurück zur Vengeance gebracht. Obisek ist jedoch die Flucht gelungen und die Vengeance sieht sich noch immer den drei Warbrids gegenüber gestellt.


Computerlogbuch, Admiral William T. Riker, Sternzeit 84148 (24.02.2407)

Die bisherigen Rückmeldungen der USS Vengeance vom Treffen zwischen Praetorin Donatra und ihren Konsulen auf Virinat erscheinen wenig ermutigend. Die neue Führung des Sternenimperiums geht aggressiv gegen die regionalen Regierungen der romulanischen Provinzen vor. So soll der Tal’Shiar mit der Inhaftierung der lokalen Militärführungen begonnen haben, wenn diese der neuen Regierung nicht die Treue schwören. Selbst von Hinrichtungen ist die Rede, die als Warnung an all diejenigen dienen sollen, die sich Oh und ihrem Gefolge widersetzen.

Militärisch konnten die Konsule Teile ihrer regionalen Kräfte rechtzeitig nach Virinat verlegen, doch werden sie kaum etwas gegen die imperiale Navy ausrichten können. Aktuell scheint Donatra die Festigung ihres provisorischen Kommandositzes auf Virinat zu priorisieren, denn es steht zu befürchten, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis Oh einen Angriff auf ihre Stellung befiehlt. Gemäss Captain Erricson scheint Donatra daher zu hoffen, die Remaner auf ihre Seite ziehen zu können. Aufgrund ihrer Propaganda werden neben Donatra und ihrer Regierung vor allem die Remaner als gemeinsames Feindbild in der Bevölkerung propagiert. Es soll sogar wieder vermehrt zu rassistisch motivierten Verfolgungen im Imperium kommen. Ein altbewährtes Mittel, um eine gespaltene Bevölkerung hinter sich zu vereinen. Somit sollte es Donatra nicht schwer fallen, die Remaner auf ihre Seite zu ziehen. Was sicherlich ein großer strategischer Sieg wäre. Crateris, die neue remanische Heimatwelt, beherbergt nicht nur hunderttausende potentielle Kämpfer. Im Orbit befindet sich auch eine der größten imperialen Schiffswerften. Wenn es Donatra gelingt, diese Ressourcen für sich zu gewinnen, könnte sie eine Chance haben, Oh auch ohne Mithilfe der Sternenflotte zu stürzen.

Dieser Gedanke scheint aber nicht nur uns gekommen zu sein. Der Sternenflottengeheimdienst berichtet, dass Admiral Sela eine Blockade um das Crateris-System errichtetet hat. Was der Grund dafür sein dürfte, dass seit Beginn des Staatsstreichs keinerlei Subraumkommunikation mehr mit der remanischen Welt möglich ist. Donatra hat darum gebeten, dass die Vengeance sie in das System bringt. Dank ihres Quantenslipstreamantriebes sollte es möglich sein, die Blockade zu umgehen. Doch wäre es ein riskantes Manöver. Wenn es uns aber gelingt, mit Obisek, dem Anführer der Remaner auf Crateris, in Kontakt zu treten, könnte dies die entscheidende Wendung im Kampf gegen Oh bringen. Daher habe ich den Einsatz autorisiert. Denn sowohl ich als auch Jean-Luc sind der Meinung, dass es eine Katastrophe für den gesamten Alpha- und Beta-Quadranten bedeutet, wenn diese Wahnsinnigen an der Macht bleiben. Auch wenn der Wahnsinn im Moment nicht nur die Romulaner betrifft…

Das aktuelle Chaos im Sternenflottenkommando ist nämlich nicht weniger erschreckend. Nach dem Rücktritt von Fleet Admiral Clancy und etwas später auch ihres gesamten Stabes scheint keiner mehr so richtig die Richtung vorgeben zu können. Nicht einmal der Präsident. Zu viele Zweifel bestehen nun in den Reihen der Admiralität und viele stellen sich die Frage, wem man dort eigentlich noch vertrauen kann. Edward Jellico, Alynna Nechayev und Kathryn Janeway sind aktuell dabei, um den Posten des Oberkommandierenden zu kämpfen. Doch scheint sich der Föderationspräsident schwer zu tun, sich auf einen von ihnen festzulegen. Jean-Luc ist zum Glück darum bemüht, vor Ort ein wenig Ordnung zu schaffen. Es ist verblüffend, dass er nach all den Jahren noch immer die Kunst der Diplomatie so gut beherrscht wie damals auf der Enterprise. Er vermittelt zurzeit zwischen dem Präsidenten, dem SFC und dem Föderationsrat und versucht eine gemeinsame Basis herzustellen. Doch sagt er auch, dass wir nicht damit rechnen können, dass der Föderationsrat hier zu einer Entscheidung kommen wird, bis die Führungsfrage geklärt ist.

Jean-Luc hat nun auch mich darum gebeten, zur Erde zurückzukehren. Ich scheine einer der wenigen Admiräle zu sein, denen er zutraut, etwas zur Ordnung des Chaos beizutragen. Dass Deanna meine Frau ist, spielt dabei wahrscheinlich auch eine große Rolle. Wir drei haben schon mehrmals die Föderation gemeinsam gerettet, doch nicht auf eine so… politische Art. Und ich hasse Politik. Dennoch kann ich seine Bitte nicht abschlagen, denn solange das SFC nicht funktioniert, werden wir hier nicht weiterkommen. Ich habe daher Admiral Keller darum gebeten, mich vor Ort abzulösen. Sie ist noch relativ jung und noch nicht lange Admirälin, doch die Arbeit mit ihr in der Vergangenheit war sehr zufriedenstellend und sie hat in Messier 83 bewiesen, dass sie das Zeug hierzu hat. Zumal wir ohne sie noch immer im Dunkeln tappen würden, was Oh und ihre Verschwörung betrifft. Ich hoffe nur, mich bei ihr nicht zu irren… Für meinen Seelenfrieden habe ich Data darum gebeten, die Enterprise ebenfalls zu Sternenbasis 11 umzuleiten. Mit zwei Raumschiffen der Sovereign-Klasse und der USS Odyssey vor Ort werden es sich Oh und Sela zweimal überlegen, gegen die Föderation vorzugehen. Denn mein Bauchgefühl sagt mir, dass sobald sie ihren internen Konflikt gelöst haben, wir vor ihrem Fadenkreuz auftauchen werden.


Computerlogbuch, Admiral William T. Riker, Sternzeit 84126 (16.02.2407)

Die Titan hat Sternenbasis 11 erreicht und ich habe Gespräche mit Praetorin Donatra sowie Botschafter Picard bezüglich des Coup d’Etat auf Romulus geführt. Es ist etwas ironisch, dass ausgerechnet Jean-Luc und ich erneut in eine solche Situation involviert werden, nachdem wir zusammen mit Donatra bereits 2379 den Aufstieg und Fall von Shinzon miterlebt haben. Sie ist eine sehr vernünftige und aufgeschlossene Frau und ich bin mir sicher, dass wir ohne sie an der Spitze des romulanischen Senats nicht die vielen Jahre des Friedens gehabt hätten.

Donatra hat uns darüber informiert, dass sich der Tal’Shiar offenbar die Loyalität der meisten hochrangigen Militärs im Flottenkommando sichern konnte, ehe sie alle Schlüsselpositionen auf Romulus simultan besetzt haben. Admiral Lareth scheint einer der wenigen an der Spitze des republikanischen Flottenkommandos gewesen zu sein, die nicht von den Verschwörern für den Putsch rekrutiert wurden. Wahrscheinlich aufgrund seiner eher liberalen und wohlgesinnten Ansichten bezüglich der Beziehungen der Romulaner mit ihren Nachbarn. Nun aber scheinen die Hardliner im Imperium die alten Verhältnisse wiederherstellen zu wollen. Es ist bedauerlich, dass wir nicht im Vorfeld etwas darüber erfahren haben, dann wäre dieser Putsch vielleicht zu verhindern gewesen.

Jedenfalls scheinen die obersten romulanischen Generäle und Admiräle mit Oh zu kooperieren. Ich schätze, dass Admiral Sela hier eine große Rolle gespielt hat, da sie seit ihrem Aufstieg in den Rängen der imperialen Navy großes Ansehen unter der alten Garde gewonnen hat. Zu der sie auch selbst zählt. Gemäss Donatra wäre sie die eine Person, die man hinter sich haben müsste, um diejenigen im Militär zu gewinnen, auf die es bei einem Putsch ankäme. Das überraschende dabei ist, dass es nach dem Ausrufen der Republik vor 4 Jahren nicht still um Sela geworden ist. Sie hat sich gemäss Donatra adaptiert und obwohl sie grundsätzlich von den alten Wegen des Imperiums überzeugt gewesen sei, habe ihre Loyalität immer dem romulanischen Volk gegolten. Womit sich die Frage stellt, wie es Oh gelungen ist, sie davon zu überzeugen, sich dem Putsch anzuschließen.

Donatra steht aktuell im Kontakt mit den Konsulen der romulanischen Provinzen. Offenbar wurden die meisten von ihnen ebenso von dem Putsch überrascht wie der Senat selbst. Diejenigen, die auf ihre Anfragen reagiert haben, seien ihr gegenüber weiterhin loyal und hätten zugestimmt, sich mit ihr im Virinat-System zu treffen, um das weitere Vorgehen zur Wiederherstellung der legitimen Regierung der Republik zu besprechen. Militärisch scheinen ihre Möglichkeiten allerdings begrenzt zu sein, da den Konsulen lediglich regionale Milizen unterstehen, die sich nicht mit der imperialen Navy messen können.

Wenig überraschend hat Donatra ein Hilfegesuch an das Sternenflottenkommando gerichtet. Sie bittet darin die Föderation um militärische und diplomatische Hilfe zur Wiederherstellung der Republik. Der Föderationsrat wird sich nun mit der Frage beschäftigen müssen, inwiefern sich die Föderation in diesen eigentlich internen Konflikt einmischen will. Sie wird morgen die Gelegenheit haben, sich via Holo-Komm gegenüber dem Föderationsrat zu erklären, bevor sie nach Virinat aufbricht. Ich habe Captain Erricson angewiesen, die Praetorin dorthin zu bringen und dort im Orbit auf neue Befehle zu warten. Diese Aktion sehe ich auch ohne Entscheid des Föderationsrates als gerechtfertigt an, wenn man bedenkt, dass die Hintermänner des Staatsstreich auch hinter dem Mars-Zwischenfall stecken. Womit die Föderation aus meiner Sicht bereits involviert ist. Doch sollte die Lage weiter eskalieren, hat Erricson die klare Order, einen militärischen Konflikt zu vermeiden. Sollte es zu einem Schlagabtausch zwischen einem Raumschiff der Sternenflotte und der romulanischen Navy kommen, wird dies Oh sicherlich als Vorwand nutzen, um einen Krieg zu beginnen. Und selbst die noch Unentschlossenen in der Bevölkerung hinter sich zu bringen.

Botschafter Picard wird noch morgen zur Erde aufbrechen. Hoffentlich wird es ihm möglich sein, den Föderationsrat zu überzeugen, dass wir es hier mit einer einmaligen Situation zu tun haben. In der Zurückhaltung mehr Schaden anrichten dürfte, als dass sie Nutzen bringt. Auch für die Föderation.


Mission 118 – „Coup d’etat“

Missionsdatum: 14.10.2020

Zeit: 12. Februar 2407

1,5 Monate nach der Aufdeckung der Verschwörung um Admiral Oh, befindet sich die USS Vengeance noch immer bei Sternenbasis 11. Dort wurde nicht nur ihr Warpantrieb repariert, sondern auch die Zeit genutzt, um sie mit einem Quantenslipstreamantrieb aufzurüsten. Während die Besatzung die freie Zeit genießt, wird Captain Erricson von Admiral Riker darüber informiert, dass es auf Romulus zu einem Staatsstreich komme. Die Botschaft der Föderation habe um eine Evakuierung gebeten und da ein Raumschiff selbst mit Maximumwarp mehrere Tage dorthin brauchen würde, solle die Vengeance ihren Quantenslipstreamantrieb zum Einsatz bringen. Verantwortlich für den neuen Antrieb ist Commander Vorik, wie Commander Chell ein ehemaliges Mitglied der Ingenieursabteilung der USS Voyager, die in den letzten Jahren gemeinsam am Quantenslipstream gearbeitet haben.

Nach Erreichen von Romulus wird umgehend mit der Evakuierung der Botschaft begonnen. Captain Erricson beamt mit einem Team hinunter, um sich mit Botschafter Picard zu treffen. Dieser teilt dem Team mit, dass offenbar der Tal’Shiar hinter dem Staatsstreich steckt. Während der Treffens kommt es zu einer Übertragung aus dem romulanischen Senat. Darin erklärt Oh, die ehemalige Sicherheitschefin der Sternenflotte, dass ihre Fraktion erfolgreich die Kontrolle über den Senat und das Militär übernommen habe. Sie werde als neuer Praetor dafür sorgen, dass das romulanische Volk wieder zu alter Stärke zurückfinden würde und das Sternenimperium unter ihrer Führung wieder auferstehe. Captain Picard bemerkt auf dem Bildschirm, dass Admiral Sela neben Oh zu sehen ist, eine alte Bekannte aus seiner Zeit als Captain der Enterprise-D.

Nach Abschluss der Evakuierung kehrt das Außenteam zusammen mit Picard auf die Vengeance zurück. Diese erreicht zeitgleich der Ruf von Commander Roldek, der erklärt, dass er und sein Vater Praetorin Donatra in einen unterirdischen Bunker gebracht hätten. Nun bitten sie um Asyl bei der Sternenflotte. Captain Erricson ordnet an, dass Donatra, ihr Stab sowie Admiral und Commander Roldek an Bord gebeamt werden. Anschließend begibt sich die Vengeance auf den Rückweg zu Sternenbasis 11, wo man über die weiteren Schritte nachdenken werden müsse.


Mission 117 – „Das Ende der Verschwörung“

Missionsdatum: 30.09.2020

Zeit: 30. Dezember 2406

Während die USS Vengeance von einem Sternenflottenraumschiff zu Sternenbasis 11 zwecks Reparaturen geschleppt wird, hat sich die USS Bellerophon auf den Weg zur Erde gemacht, um dort die Beteiligung von Admiral Oh an der Verschwörung aufzudecken. Dies, da auf sämtliche Subraumnachrichten, die sie bisher geschickt haben, nicht geantwortet wurde.

Einige Stunden von der Erde entfernt wird die Bellerophon von der USS ibn Majid NCC-75710 abgefangen, einem Raumschiff der Sovereign-Klasse. Captain Cristóbal Rios zwingt die Bellerophon auf Impuls und teilt Admiral Keller mit, dass sie auf Befehl des Büros der Chefin der Sternenflottensicherheit aufgrund des Anschlags auf Neu Romulus inhaftiert werden soll. Die Crew der Bellerophon soll unterdessen unter Quarantäne gestellt werden. Zusammen mit Commander Roldek Lareth gelingt es Keller, den Captain davon zu überzeugen, dass er wie alle andere auch einer Verschwörung zum Opfer gefallen ist, bei der Admiral Oh eine zentrale Rolle zu spielen scheint.

Die ibn Majid eskortiert die Bellerophon zur Erde, wo Captain Rios ein Treffen mit Fleet Admiral Kirsten Clancy ermöglicht. Keller und ihre Offiziere klären sie über das auf, was sie in den letzten Wochen herausgefunden haben. Wenn gleich es Clancy schwer fällt zu akzeptieren, dass ein Mitglied ihres Führungsstabes den Angriff auf den Mars orchestriert hat und versucht, einen Krieg mit den Romulanern heraufzubeschwören, veranlasst sie die Festsetzung von Admiral Oh. Bei der Konfrontation der vulkanischen Admirälin gesteht diese, dass die Vorwürfe korrekt sind, verrät aber nichts über das hinaus, was die Sternenflotte bereits herausgefunden hat. Bevor man sie abführen kann, wird Oh weggebeamt. Vermutlich als Teil eines Notfallplans für den Fall, dass sie enttarnt wird.


Mission 116 – „Der Verrat“

Missionsdatum: 16.09.2020

Zeit: 21. Dezember 2406

 

Während sich die USS Vengeance im Inneren des Bassen-Grabens auf der Suche nach der verborgenen romulanischen Flotte befindet, kommt es im Maschinenraum zu einem Problem mit dem Warpkern, der trotz nominaler Sensorwerte zu überhitzen scheint. Eine Drosselung der Materia/Antimaterie-Reaktion ist nicht möglich, da die Reaktantinjektoren durch die Überhitzung blockieren. Die sich zuspitzende Situation zwingt das Schiff unter Warp und nur durch die Ventilation des Warpplasmas durch die Warpgondeln kann ein Kernbruch verhindert werden. Die Untersuchung des Vorfalls deckt auf, dass jemand die Überwachungssysteme des Kerns in einer diagnostischen Dauerschleife festgesetzt hat, wodurch es keine Warnsignale gab. Während die Temperatursensoren blockiert waren, wurde das Kühlsystem langsam gedrosselt, so dass es zu der Beinahekatastrophe kam. Anwesend bei dem Vorfall waren Centurion Lareth, Lieutenant Lizza Peyton und zwei weitere Ensigns. Aufgrund des Ventilierens des überhitzten Warpplasmas durch die Gondeln wurden die Warpfeldspulen zerstört, weshalb die Vengeance im Bassen-Graben gestrandet ist. Commander Marterer befiehlt eine Sonde hinaus zu schicken, um Hilfe anzufordern.

Die Lieutenants Muller und Baker finden Beweise, die eindeutig Centurion Lareth in Verbindung mit der Sabotage bringen (ihre Zugriffscodes wurden verwendet und es gibt eine Überwachungsaufzeichnung, die sie dabei beobachtet hat, wie sie sich am Kühlsystem zu schaffen gemacht hat). Die romulanische Offizierin wird unter Arrest gestellt, beteuert allerdings vehement ihre Unschuld. Da Commander Marterer Zweifel daran hat, dass sie wirklich dahinter steckt, befiehlt er den Vorfall weiter zu untersuchen. Auch Lieutenant T’Mira will nicht glauben, dass ihre Freundin so etwas tun könnte, weshalb sie unabhängig Nachforschungen anstellt. Am Folgetag erscheint die vulkanische OPS-Offizierin nicht zum Dienst, ihr Combadge-Signal kommt aus einem Frachtraum. Auf Rufe antwortet sie nicht, weshalb sie von Commander Marterer und Lieutenant Muller gesucht wird. Sie finden die Vulkanierin niedergestochen und bewusstlos in jenem Frachtraum vor und veranlassen umgehend ihren Transport auf die Krankenstation. Ein PADD, das hinter einer Kiste gefunden wird, hat ihre bisherigen Erkenntnisse dokumentiert. Es liegt nun nahe, dass T’Mira vom wahren Täter ausgeschaltet wurde, da sie ihm wohl zu nahe gekommen ist. Was allerdings eine Beteiligung von Centurion Lareth nicht ausschließt.

Commander Marterer befragt im Bereitschaftsraum Lieutenant Peyton, mit der er in den letzten Wochen ein Verhältnis begonnen hat, während Lieutenant Muller erneut mit Lareth spricht. Lizza beteuert glaubwürdig, dass sie an der Sabotage nicht beteiligt war und bietet ihre Hilfe bei der Untersuchung an, doch als sie erfährt, dass ein PADD bei T’Miras Körper gefunden wurde und Marterer sie fragt, ob sie daran beteiligt war, wird sie plötzlich defensiver. Sie verlässt den Bereitschaftsraum, was der Erste Offizier zulässt, da er seine Freundin nicht verärgern will. Unterdessen findet Lieutenant Muller bei Durchsicht der Daten auf dem PADD sowie im Gespräch mit Lareth heraus, dass Lizza nicht nur die einzige Person gewesen ist, die neben Lareth über das nötige Know-How für die Sabotage verfügt hat. Sondern auch die Schwester von LtCmdr. Rizzo Peyton ist, die angebliche Geheimdienstagentin, die im Auftrag von Admiral Oh die Besatzung der Bellerophon auf Neu Romulus in eine Falle gelockt hat, um ihnen den Bombenanschlag auf das Flottenhauptquartier anzuhängen. Sie informiert den Ersten Offizier umgehend darüber, der die Festnahme von Lizza anordnet. Muller entlässt Lareth vorerst aus dem Arrest und sie versuchen zusammen mit einem Sicherheitsteam und Cmdr. Marterer, den Turbolift, in dem sich Lizza befinden soll, zum Arrestbereich umzuleiten. Doch finden sie im Inneren nur ihren Combadge.

Während eine Durchsuchung des Schiffes anläuft, sucht die mit einem Phaser bewaffnete Lizza Marterer und Lareth auf. Während des Gesprächs wird deutlich, dass die vermeintliche Spionin sich in den Ersten Offizier verliebt hat und sich in einem Dilemma zu befinden scheint. Ein Zwiespalt zwischen ihren Verpflichtungen für ihren Dienstherren und gegenüber Marterer sowie der Besatzung des Schiffes. Sie möchte wissen, ob der Erste Offizier auch für sie Gefühle hat, was er zwar bejaht, doch ist er vor allem sehr vorwurfsvoll und konfrontativ, womit er Lizza vor den Kopf stößt. Auch  steht ihm trotz mehrfacher hoffnungsvoller Nachfrage sein eigener Stolz im Weg, um ihr zu sagen, was sie hören möchte: Dass auch er sie liebt und ihr verzeihen kann. Frustriert darüber, dass Marterer sich mehr um sich selbst und seine Verpflichtungen kümmert, als um ihre Liebe zueinander, wird sich Lizza ihren Loyalitäten schlagartig bewusst. Sie wirft Lareth vor, dass in Wahrheit sie die Verräterin sei. Eine Verräterin am eigenen Volk, da sie trotz der Bedrohung durch die Föderation und dem drohenden Krieg lieber für die Sternenflotte arbeitet, als für ihre eigenen Leute. Bevor sie von einem Sicherheitsteam inhaftiert werden kann, wird Lizza von Bord gebeamt. Wie die Brücke meldet auf einen romulanischen Bird of Prey der Vash-Klasse, der sich kurz zuvor enttarnt hat und nun wieder verschwunden ist.

Wenn gleich die Besatzung der Vengeance noch immer nicht mehr über die Hintergründe der Verschwörung weiß, offenbaren die verschlüsselten Kommunikationslogbücher von Lizza, dass sie im Geheimen im Kontakt zu Admiral Oh stand. Und dass diese ihr befohlen hat, die Vengeance zu stoppen, bevor sie die romulanische Flotte finden kann. Womit nun zumindest ein eindeutiger Beweis dafür vorliegt, dass der Admiral eine der Drahtzieherinnen hinter der Verschwörung ist.

 

Ein möglicher Ausgang der Mission wäre es gewesen, dass Lizza davon überzeugt wird, sich für Marterer und die Sternenflotte zu entscheiden. In diesem Fall hätte sie die gesamte Verschwörung aufgedeckt und der Sternenflotte geholfen, sie zu beenden.


Mission 115

Missionsdatum: 03.09.2020 20:00 Uhr

Zeit: 17. Dezember 2406

Die Bellerophon, die sich auf dem Weg zurück ins Föderationsgebiet befindet, wird von einem romulanischen Schiff der Faeht-Klasse abgefangen. Die IRW Decius . Commander Roldek Lareth, der Bruder von Rhian Lareth, informiert die Besatzung darüber, dass er Befehl hat, das Schiff nach Neu Romulus zurückzuführen und die Besatzung festzunehmen. Der Sternenflotte wird ein Anschlag auf seinen Vater, Admiral Lareth, zur Last gelegt, da ein Außenteam der Bellerophon dabei erwischt wurde, wie es kurz vor der Explosion der Bombe im Flottenhauptquartier in das Büro des Admirals eingebrochen ist.

Admiral Keller erklärt dem romulanischen Commander, den sie persönlich zu kennen scheint, dass diese Anschuldigungen haltlos seien. Viel mehr vermutet sie – nach einer Diskussion mit den Brückenoffizieren -, dass eine Verschwörung im Gange ist, die beide Nationen gegeneinander ausspielen soll. Durch ihre Argumentation und das persönliche Vertrauen, das er ihr schenkt, gelingt es der Admirälin, den Commander davon zu überzeugen, dass mehr hinter all dem steckt als es den Anschein hat. Die Bellerophon sendet eine Nachricht an die USS Vengeance, in der sie zu einem raschen Treffen an der Föderationsgrenze aufgefordert wird. Er und sein Schiff begleiten die Bellerophon zu diesem Treffen.

Während des Meetings der Kommandooffiziere (Admiral Keller, Captain Erricson, Commander Marterer, Commander Frey, Captain Kim und Commander Roldek) werden die bisherigen Beweise zusammengetragen und diskutiert.

  • Die Beweise, die die Romulaner in Verbindung mit dem Aufstand der Hologramme und dem Angriff auf den Mars in Verbindung bringen, scheinen platziert worden zu sein.
  • Die Besatzung der Bellerophon wurde auf Romulus in eine Falle gelockt, damit der Sternenflotte ein Anschlag angelastet werden kann. Daran beteiligt scheinen LtCmdr Rizzo vom Sternenflottengeheimdienst und eventuell auch Admiral Oh, die Chefin der Sternenflottensicherheit, zu sein. Letztere hat den Befehl zu der Geheimoperation unterschrieben. Dass Rizzo ID-Karten des Tal’Shiar organisiert hat, legt eine Verbindung zu dieser Organisation nahe.
  • Die Fenris-Ranger wurden von den Romulanern durch Einschränkung der Handelsmöglichkeiten dazu gezwungen, auf Seiten der Föderation aktiv zu werden. Mittels von den Romulanern gekaperter Raider wurden dann Angriffe auf Frachtschiffe sowie die USS Rhode Island vorgetäuscht, damit die Sternenflotte gegen die Ranger aktiv wird. Hätte man die Ranger ausgeschaltet, hätte das dem Ruf der Sternenflotte in der Region massiven Schaden zu gefügt.
  • Die Romulaner scheinen eine geheime Flotte im Bassen-Graben zusammenzustellen, deren Zweck bislang noch unklar ist.  Da Commander Roldek nichts davon weiß und er selbst Verbindungen zum Flottenkommando hat, liegt nahe, dass tatsächlich der Tal’Shiar diese Flotte unterhält.

Insgesamt scheint es also eine gemeinsame Verschwörung zu geben, die den Tal’Shiar und das Sternenflottenkommando betrifft, spezifisch Admiral Oh. Vermutet wird, dass ein Konflikt zwischen beiden Nationen heraufbeschworen werden soll, indem der jeweils anderen Nation verwerfliche Taten angehängt werden. Dies auch, um die Meinungen der Bevölkerungen zu beeinflussen. Da es durch die eher passive Einstellung der Föderation niemals zu einem richtigen Krieg kommen würde, ist wahrscheinlich, dass nach einem Grenzkonflikt ein erneuter kalter Krieg gewünscht wird. Während die Sternenflotte davon nicht profitieren würde, da sie bereits die dominierende Streitkraft im Alpha- und Beta-Quadranten ist, würden die Romulaner dadurch wahrscheinlich wieder aufrüsten und an Stärke gewinnen. Es liegt also nahe, dass die Hardliner im Hintergrund wollen, dass die romulanische Republik zu ihren alten Wegen und zur alten Stärke zurückfindet. Gleichzeitig scheint man versucht zu haben, die Gleichstellung der künstlichen Intelligenz in Form von Hologrammen in der Föderation zu stoppen. Cmdr. Roldek offenbart nämlich, dass die Romulaner eher negativ diesbezüglich eingestellt sind.

Admiral Keller beauftragt nun die Vengeance damit, die romulanische Flotte aufzuspüren. Die Hoffnung ist, dass die Romulaner die Aktion abbrechen werden, wenn ihre Machenschaften aufgedeckt werden (so war es zumindest immer in der Vergangenheit). Die Bellerophon und Decius würden versuchen, mehr über die Beteiligung von Admiral Oh und LtCmdr. Rizzo bzw. Colonel Narissa zu erfahren. Und Captain Kim wird mit einem Shuttle zur USS Titan fliegen, um Admiral Riker im Vertrauen darüber zu informieren, was man bisher herausgefunden hat.


Mission 114 – „Im Graben“

Missionsdatum: 19.08.2020 20:00 Uhr

Zeit: 16. Dezember 2406

Die Vengeance findet die USS Rhode Island driftend im Raum vor. Captain Harry Kim informiert die Besatzung darüber, dass 3 Raider der Fenris-Ranger, die ungewöhnlich gut bewaffnet waren, sein Schiff überfallen und manövrierunfähig gemacht hätten. Erfreulichweise konnten sie die Warpvektoren der Raider aufzeichnen, als diese sich in den Bassen-Graben zurückgezogen haben.

Nachdem Captain Kim auf die Vengeance gebeamt wurde, nimmt das Schiff die Verfolgung der Raider auf. Die Warpspur führt sie zu einem vagabundierenden Planetoiden, auf dem sie eine unterirdische Basis der Fenris-Ranger finden. Da leere Transportschiffe zu ihm und befüllte Transporter wieder wegfliegen, liegt die Annahme nahe, dass die Ranger hier ihre Waren sammeln, bevor sie sie an die Kolonien weiterverschiffen.

Als die Vengeance sich dem Planetoiden nähert, starten drei Raider von der Oberfläche und nähern sich der Vengeance. Commander Marterer befiehlt, sie kampfunfähig zu machen. Captain Kim empfiehlt jedoch, dies nicht zu tun, da dies den Rangern nur signalisieren würde, dass die Sternenflotte als Aggressor hier sei. Was die Situation eskalieren lassen würde. Entsprechend zieht Marterer seinen Befehl zurück. Daraufhin ruft die Basis die Vengeance.

Icheb, ein ehemaliger Sternenflottenoffizier und Besatzungsmitglied der Voyager, befindet sich auf der anderen Seite des Bildschirms. Offenbar ist er der Anführer der Ranger auf dem Planetoiden. In der nachfolgenden Unterhaltung stellt sich heraus, dass die Ranger nicht hinter den Angriffen stecken. Sie selbst waren nie gewalttätig, verfügen auch nicht über die Bewaffnung, ein Raumschiff der Sternenflotte auszuschalten. Eine bisher unbekannte Partei scheint zu versuchen, dies anders darzustellen, um eine Reaktion der Sternenflotte zu provozieren.

Tatsächlich vermutet Icheb, dass die Romulaner hinter dieser Aktion stecken. Dafür sehe er drei Gründe:

  • Die Romulaner haben Handelsblockaden um die unabhängigen Kolonien verhängt. Daher seien die Fenris-Ranger nun gezwungen, ihre Waren mehr auf der föderalen Seite der Grenze zu beziehen. Dies habe irgendjemand genutzt um Angriffe auf Frachtschiffe durch die Ranger zu inszinieren.
  • Die Rhode Island scheint jemand angegriffen und eine Warpspur zu dem Planetoiden gelegt zu haben, damit die Sternenflotte die Fenris-Ranger verfolgt und neutralisiert. Dies würde dem Ruf der Föderation in diesem Sektor massiv schaden. Die Romulaner hätten dann einen Vorwand mit den Kolonien darüber zu verhandeln, sich der Republik anzuschließen. Zumindest aber würden die Kolonien nicht mit der Sternenflotte kooperieren, sollte es zu einem Konflikt kommen. Ferner wurden vor einigen Wochen drei Raider von den Romulanern beschlagnahmt. Es wäre möglich, dass sie diese modifiziert und für ihre Zwecke genutzt haben.
  • Darüberhinaus haben seine Leute erhöhte Schiffsaktivitäten der Romulaner im Graben beobachtet. Offenbar sind in den vergangenen Wochen immer mehr Warbirds hinein geflogen, haben ihn aber nicht mehr verlassen. Er vermutet, dass die Romulaner eine geheime Flotte zusammenstellen. Dafür sei der Bassen-Graben ideal, da hier weder Langstreckensensoren noch Langstreckenkommunikation funktionieren. Warum sie das tun, sei bisher unbekannt.

Captain Kim und Commander Marterer einigen sich darauf, dass es keine gute Idee wäre, das Sternenflottenkommando darüber zu informieren, ohne diesen Hinweisen vorher nachgegangen zu sein. Die Reaktion der Sternenflotte könnte den Romulanern den Vorwand liefern, um aus „Eigenschutz“ einen Krieg zu beginnen. Centurion Lareth wirft ein, dass Sie es für extrem unwahrscheinlich halte, dass die Romulaner einen Krieg mit der Föderation wollen würden. Da sie wieder mit den Klingonen verbündet seien, würde das einem Selbstmord für die Republik gleichkommen. Captain Kim hingegen glaubt, dass die Gefahr für die Romulaner überschaubar wäre. Da die Föderation niemals einen offenen Angriffskrieg führen würde, hätten die Romulaner nicht mehr als einen Grenzkonflikt zu befürchten. Und den Klingonen würde es die Föderation ebenfalls nicht erlauben, eine erneute Großoffensive zu starten. Ferner wird spekuliert, dass der Tal’Shiar dahinter stecken könnte. Doch wenn das stimmt, müsste es Mitverschwörer in den Reihen des Senats und der Navy geben, da der romulanische Geheimdienst überwacht wird. Eventuell steckt also eine bisher unbekannte Gruppe dahinter. Wieso die Hintermänner aber einen Konflikt heraufbeschwören wollen, erscheint rätselhaft.

Gerade als die Vengeance Kurs auf die USS Titan nehmen will, um den Sachverhalt mit Admiral Riker zu besprechen, empfängt sie einen Ruf der USS Bellerophon. Admiral Keller weist die Vengeance darin an, umgehend auf einen Rendezvouskurs zu gehen. Was Marterer umgehend anordnet.

 

Hintergrundinformationen zu Icheb: Er war bis 2387 Wissenschaftsoffizier auf der USS Coleman. Während seiner Zeit in der Sternenflotte hat er sich auch die verbliebenen, von außen sichtbaren Borg-Implantate entfernen lassen. Er habe damals mitbekommen, wie schlecht es den Kolonisten auf der romulansichen Seite der Grenze geht. Dass die Sternenflotte ihnen vertraglich nicht helfen konnte, war für ihn nie nachvollziehbar gewesen. Weshalb er sich entschieden hat, die starren Strukturen der Sternenflotte zu verlassen, um denenjenigen zu helfen, die es brauchten. Mittlerweile sei er zu einem der Anführer der Fenris Ranger aufgestiegen und eine Familie auf einer der Kolonien.


Mission 113 – „Spionage für Anfänger“

Missionsdatum: 22.07.2020 20:00 Uhr

Zeit: 30. November 2406

Die USS Bellerophon schwenkt in den Orbit von Neu Romulus ein. Admiral Keller und Botschafter Picard beamen hinab, um mit Repräsentanten des Exekutivkomitees des Senats sowie des Flottenkommandos über die aktuelle Krise zu sprechen. Insbesondere hoffen Sie mehr darüber herauszufinden, ob die Romulaner hinter dem Anschlag auf den Mars stecken oder nicht. Nachdem die beiden auf die Oberfläche gebeamt wurden, wird ein Offizier der romulanischen Navy an Bord geholt, Colonel Narissa, die darauf achten soll, dass das Sternenflottenschiff keine ungenehmigten Aktionen durchführt. Die Romulanerin besteht auf eine Besprechung im Konferenzraum des Schiffes. Dort informiert sie die Führungsoffiziere darüber, dass sie in Wahrheit Lt. Cmdr. Rizzo vom Sternenflottengeheimdienst sei. Sie erklärt, dem Stab von Admiral Oh anzugehören, die einen Auftrag an die Besatzung der Bellerophon habe: Sie sollen einem Verdacht nachgehen, dass Admiral Lareth an dem Anschlag auf den Mars beteiligt war. Dazu sollen sie als Agenten des Tal Shiar getarnt in das Flottenhauptquartier eindringen, Zugang zum Computer des Admirals in seinem Büro erlangen und dort nach Beweisen dafür suchen. Da er an dem Treffen mit Admiral Keller und Botschafter Picard teilnimmt, dürfte sein Büro vorerst leer sein.

Das Außenteam – bestehend aus Commander Frey sowie den Lieutenants Cheng und Evans – führt den Plan durch. Sie erhalten dank gefälschter ID-Karten Zugang zum Flotten-HQ, fallen jedoch deutlich auf, als sie sich beim Empfang nach dem Büro des Admirals informieren. Dadurch, dass sie trotz der beschränkten Befugnisse des Tal’Shiar darauf bestehen, ohne Genehmigung in sein Büro zu wollen und extrem drohend auftreten, werden die Empfangsdamen misstrauisch. Sie sagen ihnen zwar, wohin sie müssen, doch lösen sie daraufhin unbemerkt eine genauere Sicherheitsüberprüfung der Ausweise aus. Im Büro des Admirals angekommen kann sich Cmdr. Frey Zugang zum Computer verschaffen und findet tatsächlich eindeutige Beweise dafür, dass das Exekutivkomitee des Senats, der Tal’Shiar und Admiral Lareth den Anschlag auf den Mars orchestriert haben. Doch ist erneut auffällig, dass diese Beweise zu einfach zu finden waren. Plötzlich taucht jedoch ein bewaffneter Trupp auf und verhaftet das Außenteam. Die Ausweise haben der genaueren Überprüfung nicht standgehalten und durch einen Bio-Scan es kommt heraus, dass sie Offiziere der Sternenflotte sind.

Die Folge ist eine Auseinandersetzung zwischen Admiral Keller, Botschafter Picard und den Vertretern der Romulaner. Diese weisen die Anschuldigungen klar zurück, werfen nun eher der Sternenflotte vor, diese gefälscht zu haben. Nur durch sein ausgesprochenes diplomatisches Geschick gelingt es dem Botschafter, die Situation zu deeskalieren. Zwar darf er bleiben, um die Wogen zu glätten, doch muss die Bellerophon umgehend das System verlassen. Das Außenteam kehrt auf das Schiff zurück, welches daraufhin den Rückweg zum Föderationsraum antritt.


Mission 112 – „Opfer des Friedens“

Missionsdatum: 08.07.2020 20:00 Uhr

Zeit: 28. November 2406

Nach einem Monat erreicht die USS Vengeance die romulanische Grenze und schließt sich dort der Verteidigungsgruppe von Admiral William T. Riker an. Sie wird wie alle anderen Schiffe der Gruppe mit Patrouillendienst beauftragt. Die ersten zwei Wochen verlaufen ereignislos, bis das Schiff den Notruf eines Ferengi-Frachters empfängt. Dieser gibt an von Piraten angegriffen zu werden, weshalb die Vengeance umgehend auf einen Abfangkurs geht. Vor Ort treffen sie auf den beschädigten Frachter sowie 4 Raider, die den Fenris-Rangern angehören. Die Ankunft des Raumschiffes der Sovereign-Klasse reicht aus, um die Raider zu verjagen. Doch ist eine Verfolgung nicht möglich, da die Vengeance vor Ort bleiben muss, um den beschädigten Frachter zu bergen, dessen Reaktor ein Strahlungsleck hat.

Wenige Stunden später erreicht die USS Titan den Ort des Geschehens. Captain Erricson trifft sich mit Admiral Riker, um mit ihm über die Situation mit den Fenris-Rangern zu sprechen. Er erklärt, dass die Fenris-Ranger entstanden sind, nachdem 2388 die Romulanische Neutrale Zone aufgelöst wurde. Damals mussten die Grenzen neu gezogen werden, wodurch einige Kolonien auf der jeweils anderen Seite gelandet sind. Teil des Vertrages war, dass die Föderationskolonien auf Seiten der Romulaner evakuiert werden mussten.

Riker war damals mit der Titan an der Evakuierung von Nimbus III beteiligt. Es kam jedoch zu einer Eskalation der Situation, in dessen Rahmen die Kommandantin eines romulanischen Warbirds sowie der Gouverneur des Planeten getötet wurden. Daraufhin kam es zu einer brutalen Zwangsevakuierung des Planeten durch die Romulaner. Während die Titan nur neben anstehen konnte. Der Vorfall führte zu einem Aufruhr in der Föderation und im Imperium, weshalb es den betroffenen Kolonien, die nicht evakuiert werden wollten, freigestellt wurde, unabhängig zu werden. Im Gegenzug durften die Kolonien jedoch keine Hilfe von der jeweils anderen Nation erhalten. Die Föderation hat damals große Anstrengungen unternommen, um den Kolonien auf ihrer Seite der Grenze beizustehen. Das mit gutem Erfolg. Hingegen rührten die Romulaner keinen Finger, um den unliebsamen Welten auf ihrer Seite der Grenze zu helfen. Aufgrund dessen entsanden die Fenris-Ranger, um die Versorgung der betroffenen Welten sicherzustellen.

In der Rückblende offenbart Riker, dass sein Sohn, Thaddeus Troi-Riker, erfolgreich gegen die mendaxische Neurosklerose behandelt wurde und überlebt hat. Dies ist ein Unterschied zur Serie Star Trek: Picard, wo sein Sohn nach dem Verbot synthetischem Lebens verstorben ist. 

Gemäss Admiral Riker waren die Fenris-Ranger bisher nie gewalttätig, zumindest auf der Seite der Föderation. Dass sie nun dazu übergegangen sind, Frachter zu überfallen, spreche wohl dafür, dass die Welten von den romulanischen Handelsrouten abgeschnitten wurden. Riker befiehlt Erricson, mit der Vengeance dieser Sache nachzugehen und herauszufinden, was genau hinter dieser Verhaltensänderung steckt. Ihm zur Seite gestellt wird die USS Rhode Island unter Captain Harry Kim, der damit beauftragt wurde, die Operationsbasis der Ranger zu finden. Zuvor aber lädt er Erricson noch zum Abendessen bei sich, seiner Frau und ihren beiden Kindern ein.